Ein Pro­zent der deut­schen Bevöl­ke­rung ver­fügt über ein Drit­tel aller Ver­mö­gen. Das muss für die Schul­den­til­gung nach der Kri­se Fol­gen haben.

Harald Schu­mann

Die For­de­rung nach einer Abga­be für Super­rei­che unter­stüt­ze ich voll und ganz. Sie ist gera­de in Coro­na­zei­ten rich­tig. Sie wäre es aber auch ohne die­se Misere.

Was Flin­ten-Uschi und Brexit-Boris uns da unter den Weih­nachts­baum gelegt haben – ein schö­nes Geschenk oder doch eher eine mör­de­ri­sche Tret­mi­ne -, das wis­sen wir noch nicht.

Dass John­son sich als Sie­ger fei­ert, macht mich jeden­falls sehr miss­trau­isch. Abge­se­hen davon ent­behrt alles, was da als »Deal« ver­ab­re­det wor­den sein soll, jeder demo­kra­ti­schen Legi­ti­mie­rung. Das fängt schon bei den Ver­hand­lern an. Wäh­rend Boris John­son immer­hin noch gewählt wur­de, kann man von Ursu­la von der Ley­en nicht ein­mal das behaupten. 

Das EU-Par­la­ment hat sich zu den auf Tau­sen­den Sei­ten fest­ge­hal­te­nen Rege­lun­gen für die künf­ti­gen Bezie­hun­gen noch gar nicht äußern kön­nen. Wie auch? Und was da im Detail drin steht, wis­sen wir eben­falls nicht. So oder so wird das »Par­la­ment« kei­ne Ver­än­de­run­gen ins Werk set­zen kön­nen, falls es das woll­te. Wenn ich das rich­tig sehe, kann es nur ja oder nein sagen.

Für mich gibt es da im Moment noch mehr Fra­ge­zei­chen als alles ande­re. Grund zum Jubeln besteht nicht. In Groß­bri­tan­ni­en nach mei­ner Mei­nung noch weni­ger als im Rest der EU.

Eines ist mal sicher: Soll­ten die Bri­ten mit dem Abkom­men für ihren Kami­ka­ze-Kurs letzt­lich belohnt wor­den sein, wird das die EU ganz sicher teu­er zu ste­hen kom­men. Das wäre ein fata­ler Prä­ze­denz­fall. Und mög­li­cher­wei­se frü­her oder spä­ter das Ende der Union.

Nicht mehr lan­ge – und den Schreib­tisch ereilt das glei­che Schick­sal wie den Kot­flü­gel und die Hutablage.

Gram­ma­tik ist ein Code, der auf Über­ein­stim­mung basiert. Wer schwer­wie­gen­de Feh­ler (Bezug, Wort­wahl, Dekli­na­ti­on, Voll­stän­dig­keit) nicht wahr- und ernst‑, son­dern hin­nimmmt (sic!), gefähr­det sein Ver­trau­ens­ver­hält­nis zur Mut­ter­spra­che. Durch gewohn­heits­mä­ßi­ges Dul­den, Recht­fer­ti­gen und Ver­harm­lo­sen von Codie­rungs­feh­lern ver­lie­ren Schrei­ber ihre Bot­schaft, Leser ihren Anspruch und die Spra­che ihr Nest.

Prae­to­ri­usCC

Wuch­ti­ge, wich­ti­ge, rich­ti­ge Sät­ze. Schön auch. Davon gibt es übri­gens auf den Sei­ten noch einige.

Gut, ein »m« mehr als nötig, aber – hey, im Eifer des Gefechts … 

Ich weiß nicht, ob ich Lust habe, mich näher mit der Novel­le des EEG zu befas­sen, die gera­de im Wind­schat­ten der Coro­na­kri­se nahe­zu unbe­merkt durch­ge­winkt wird. Ich glau­be nicht. Wahr­schein­lich wür­de ich mich wie­der nur auf­re­gen. Aber viel­leicht muss es sein. Da ste­hen nach dem, was ich bis­her gele­sen habe, doch gewiss wie­der eini­ge für den Nor­mal­bür­ger teu­re und für die Wind­kraft­ma­fia vor­teil­haf­te Schwei­ne­rei­en drin. Grü­ner, unso­zia­ler Murks halt. Wie immer. Schon die Grund­la­ge ist gelo­gen. So etwas wie »erneu­er­ba­re Ener­gie« gibt es nicht. Und sau­ber ist ist die gan­ze Cho­se auch nicht.