Die »verschärfte Maskenpflicht« für Grundschüler, von der NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer schwadroniert, ist ein schlechter Witz. Die medizinischen Masken, die die 800.000 morgen in die Schulen zurückkehrenden Schüler auch am Sitzplatz in der Klasse tragen sollen, gibt es gar nicht. Nicht mal in nur annähernd ausreichender Zahl – ob sie nun passen oder nicht.[1]Die Schulen im Land nur grob über Bande – die Presse – und nicht direkt detailliert zu informieren, und das auch noch an einem Freitag (!), drei (!) Tage vor der Änderung, ist übrigens schlechter … Weiterlesen …
Das macht den von der FDP-Politikerin angeordneten Präsenzunterricht in Zeiten wieder steigender oder bestenfalls stagnierender Inzidenzen zu einem gigantischen Menschenversuch.
Den Kindern das Tragen von medizinischen Masken auch am Platz zuzumuten, wie es Gebauers Staatssekretär Mathias Richter dekretierte, ist völlig realitätsfern und wird so massenhaft nicht passieren. Es wird bestenfalls auf Alltagsmasken hinauslaufen. Oder nix.
Wenn die BildungspolitikerInnen im Kabinett Laschet (CDU) das für verantwortungsvolle Politik halten, dann sollte man sie im Zweifel, wenn es dann schiefgeht und Menschen zu Schaden kommen, beim Wort nehmen und auch zur Rechenschaft ziehen. Vor Gericht und nicht nur in der Wahlkabine.
Praktiker haben es nicht selten mit Kindern aus bildungsfernen Familien zu tun. Manchmal denke ich: Bildungsferne BildungspolitikerInnen sind das größere Problem.
Besorgniserregend finde ich auch so etwas:
Habe von der Schule die Auskunft erhalten, dass in der Notbetreuung die Klassen eines Jahrgangs gemischt werden. So gibt es zwar während des Unterrichts brav feste Gruppen, aber in diesen sind dann Kindern, die mit sämtlichen anderen Gruppen der Jahrgangsstufe Kontakt hatten. Laut Schulleitung ist das eine Vorgabe des Ministeriums, also in ganz NRW einheitlich…
Vladimir Palant
Anmerkungen
↑1 | Die Schulen im Land nur grob über Bande – die Presse – und nicht direkt detailliert zu informieren, und das auch noch an einem Freitag (!), drei (!) Tage vor der Änderung, ist übrigens schlechter Stil und unterstreicht die »Wertschätzung« der Landesregierung als Dienstherr für die Schulen und deren MitarbeiterInnen. Aber das ist man in den Schulen ja schon gewohnt. |
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