Auf den DLF kann ich künftig gut verzichten

Vor gut vier Jah­ren war ich froh, auf das Online-Ange­bot des Deutsch­land­funks gesto­ßen zu sein. Grund­so­li­de Nach­rich­ten­ar­beit, ein Angang alter Schu­le an wich­ti­ge The­men. Seri­ös. Unaufgeregt.

Das hat sich im Lau­fe der ver­gan­ge­nen etwa zwei Jah­re doch sehr ver­än­dert. Immer öfter sah ich mich ver­an­lasst, eini­ger­ma­ßen irri­tiert, manch­mal sogar fas­sungs­los, auf das zu schau­en, was dem geneig­ten Leser dort als vor­geb­li­che redak­tio­nel­le Leis­tung ange­bo­ten wur­de. Die sprach­li­che Qua­li­tät der Tex­te und Teaser war oft unter­ir­disch. Gram­ma­tik und Recht­schrei­bung eben­so.[1]Habe ich ja oft genug hier doku­men­tiert… Und: Es über­nah­men offen­kun­dig Aktivist*Innen das Ruder, denen es bei der The­men­set­zung nicht um Jour­na­lis­mus geht, son­dern um Pro­pa­gan­da und das hem­mungs­lo­se Ran­wan­zen an den Zeitgeist.

Der Ver­bleib des DLF in mei­nen stän­di­gen Tabs hing also schon län­ger an einem sehr dün­nen Faden.

Heu­te habe ich einen erhel­len­den, ganz und gar sach­li­chen Hin­ter­grund zum Ver­ge­wal­ti­gungs­fall von Mül­heim gele­sen – aller­dings auf dem Por­tal der Deut­schen Wel­le.

Der DLF hat­te dazu genau gar nichts; nur ein, zwei spär­li­che und mit ganz spit­zen Fin­gern ver­fass­te Bei­trä­ge. Und die auch noch durch die the­ma­ti­sche Hin­ter­tür »Her­ab­set­zung des Alters für Straf­mün­dig­keit«. Das reicht nicht. Bei wei­tem nicht.

Dort war man der Mei­nung, dass »Tro­pen­holz aus Kame­run« das beherr­schen­de The­ma sei. Ernsthaft?

Sinn­ge­mäß gilt das auch für die jour­na­lis­ti­sche Befas­sung mit der gericht­li­chen Auf­ar­bei­tung des Mor­des an dem jüdi­schen Mäd­chen Susan­na (14) aus Mainz. Wer etwas über die Hin­ter­grün­de der von einem ira­ki­schen gedul­de­ten Flücht­ling began­ge­nen Tat wis­sen möch­te, kann den DLF getrost und schad­los links lie­gen las­sen. Auch da ist die DW die weit­aus bes­se­re Adres­se. [2]Zu die­sem Fall emp­feh­le ich auch die­sen Hin­ter­grund.

Ten­den­ziö­sen, nichts­sa­gen­den, recher­chefrei und lust­los zusam­men­ge­klopp­ten Murks brau­che ich nicht. Dar­auf kann ich ver­zich­ten. Was ich nun auch tun wer­de. Und nicht nur in die­sem Fall.

Die­ses Schick­sal hat frü­her auch schon ande­re ereilt – sie­he hier und hier.

Anmer­kun­gen

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1 Habe ich ja oft genug hier dokumentiert…
2 Zu die­sem Fall emp­feh­le ich auch die­sen Hin­ter­grund.

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