Bewusstes Missverstehen

Das hab’ ich in mei­nen fünf Jah­ren bei der BBC in Lon­don gelernt: Distanz hal­ten, sich nicht gemein machen mit einer Sache, auch nicht mit einer guten, nicht in öffent­li­che Betrof­fen­heit ver­sin­ken, im
Umgang mit Kata­stro­phen cool blei­ben, ohne kalt zu sein.

Hanns Joa­chim Friedrichs

Der arme Hajo.

Mit der Regel­mä­ßig­keit von El Niño macht sich jemand über ihn her. Und miss­braucht ihn. Bedrückend.

War­um muss er unbe­dingt »miss­ver­stan­den« wor­den sein? Weil er so unab­weis­bar, unwi­der­leg­bar ver­dammt rich­tig liegt. Auch wenn sein Dik­tum gar nicht als Gene­ral-Kri­tik gemeint war.

Das berühm­te Inter­view mit dem tod­kran­ken Hanns Joa­chim Fried­richs besteht ja nicht nur aus die­sem einen Satz, an dem sich immer wie­der mal irgend­wer als Möch­te­gern-Ent­hül­ler abar­bei­tet. Es steckt vol­ler ähn­li­cher, gleich wich­ti­ger Sät­ze, die alle in die­sel­be Rich­tung gehen. Da gibt es nicht das Gerings­te misszuverstehen.

Wer das nicht kapiert, soll­te den Beruf wech­seln. Oder sein eige­nes Agit­prop-Maga­zin aufmachen.

Und lasst Hajo end­lich in Frie­den ruhen.

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