Das erste Opfer des Krieges ist die Sorgfalt

Manch­mal fällt mir bei der Medi­en­lek­tü­re echt das Essen aus dem Gesicht.

Heu­te war auf dem Web­auf­tritt der Tages­schau zu lesen, der Ukrai­ne sei­en 14 Kampf­pan­zer Leo­pard 2 zuge­sagt wor­den. Und Polen for­de­re noch mehr.

Das ist gelogen. 

Und das alles auf der Basis eines Tweets aus einer obsku­ren bela­rus­si­schen Quel­le.

Click­bai­ting auf Twitter.

Zum Glück bedarf es für die Über­las­sung von deut­schen Pan­zern einer Geneh­mi­gung des Her­stel­ler­lan­des des Leo 2 – also Deutsch­lands. Und die gibt es nicht. Nicht mal eine kon­kre­te Anfra­ge aus Polen.[1]SZ

Mir scheint, da haben ein paar schnell­be­sohl­te TVlin­ge Pro­ble­me, das Was­ser zu hal­ten. In Fra­gen von Krieg und Frie­den wäre mir ein Hauch mehr Prä­zi­si­on und jour­na­lis­ti­scher Sorg­falt ganz recht.

Die viel­fäl­ti­gen Bemü­hun­gen von ver­schie­de­ner Sei­te, die NATO auch offi­zi­ell zur Kriegs­par­tei zu machen, sind nicht miss­zu­ver­ste­hen. An dem Rad dre­hen auch noch ande­re aus offen­kun­di­gem Interesse.

Dazu passt die aktu­el­le Ein­las­sung von Johan­nes Var­wick, der für Real­po­li­tik im Ukrai­ne-Krieg eintritt.

Der Poli­tik­wis­sen­schaft­ler lehrt an der Uni­ver­si­tät Hal­le-Wit­ten­berg und hat sich in Fra­gen des Ukrai­ne­kriegs mehr­fach gegen den bzw. abseits des Main­streams posi­tio­niert. Hat ihm nicht gera­de genützt. Aber in vie­lem hat er mei­ner Mei­nung nach trotz­dem recht.

Hier schil­dert er sei­ne Erfah­run­gen.

Gute Nach­rich­ten gibt es aber auch: Laut Bild wird Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­rin Lam­brecht (SPD) zurück­tre­ten. Zeit wird’s.

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1 SZ

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