Dass ich es für unbedingt angeraten halte, sich impfen zu lassen[1]Es sei denn, medizinische Gründe sprechen dagegen., habe ich ja schon mehrfach sanft durchblicken lassen. Aber die jetzt beschlossene Impfpflicht für Pflegekräfte behagt mir dennoch nicht. Die hemmungslose Stigmatisierung pauschal aller Ungeimpften übrigens auch nicht.
Sieht mir sehr nach Aktionismus und Symbolpolitik aus. Ob’s was bringt, wird man sowieso erst in Monaten wissen. Und könnte schnell zum Boomerang werden. Und das in einer Situation, in der es eh schon an allen Ecken und Enden an Fachkräften mangelt. Was wäre damit gewonnen?
Außerdem: Man sollte nur verfügen, was man auch durchzusetzen bereit ist. Sonst kann man das lassen.
Nicht zuletzt ist es möglicherweise keine allzu gute Idee, ein brennendes Streichholz in ein Ölfass zu werfen. Man muss sich nicht auf der Nase rumtanzen lassen, aber es könnte zielführender sein, einen deeskalierenden Ansatz zu verfolgen. [2]Empathy-based counterspeech can reduce racist hate speech
Die Regierung eiert immer noch rum. Nach und nach werden die Scherben der unsäglichen Bundestagssitzung zum Infektionsschutzgesetz, die im Limbo zwischen Schwarz-Rot und Rot-Grün-Gelb einer politischen Bankrotterklärung gleichkam, wieder eingesammelt.
In den vergangenen zwei Jahren wurde schon so viel Vertrauen verspielt. Ich bin nicht sicher, dass sich das wiedergewinnen lässt.
Abgesehen davon haben vor allem die Grünen noch reichlich Rohrkrepierer im Köcher, die uns mit Schmackes um die Ohren fliegen werden.
Gesellschaftlich hat sich das Klima eh schon mächtig abgekühlt. Fast ganz von alleine.
Anmerkungen
↑1 | Es sei denn, medizinische Gründe sprechen dagegen. |
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↑2 | Empathy-based counterspeech can reduce racist hate speech |