Impfen ja, aber ohne gesetzlichen Zwang

Ich bin schon lan­ge geimpft und geboos­tert. Und ich befür­wor­te die Imp­fung auch im All­ge­mei­nen, sofern nicht indi­vi­du­ell gewich­ti­ge gesund­heit­li­che Grün­de dage­gen spre­chen. Als Eigenschutz. 

Aber eben­so klar ist auch: Eine all­ge­mei­ne gesetz­li­che Impf­pflicht hal­te ich für falsch. Mit­ten in einer Wel­le hilft sie eh nicht.

Zum einen bin ich der Mei­nung von Sti­ko-Mit­glied Chris­ti­an Bog­dan. Auch Sti­ko-Chef Mer­tens ist skep­tisch. Mit der Impf­pflicht als sol­ches wäre es ja nicht getan.

Zum ande­ren bin ich der Mei­nung, dass der Staat schon in viel zu vie­len Berei­chen ent­we­der selbst über­grif­fig agiert oder sei­ne Bür­ger nicht vor Über­grif­fen Drit­ter schützt, obwohl er es könn­te und müss­te. ^[1]Daten­schutz ist da nur ein Bei­spiel. So ver­kom­pli­ziert die DSGVO – auch so eine grü­ne Kopf­ge­burt – den All­tag von Mil­lio­nen in Per­ma­nenz, hin­dert die gro­ßen Daten­rat­ten aber wei­ter­hin nicht am … Wei­ter­le­sen …

Ein gebro­che­nes Ver­spre­chen ist ein gespro­che­nes Verbrechen.

Johan­nes Rau

Nicht zuletzt ist die Impf­pflicht stets kate­go­risch aus­ge­schlos­sen wor­den. Und wenn ich eines nicht lei­den kann, dann ist es Wort­bruch. Frü­her mal hat­ten (sozi­al­de­mo­kra­ti­sche) Poli­ti­ker dafür noch einen wachen Sinn. Ich erin­ne­re mich etwa an Johan­nes Rau.

Dan­kens­wer­ter­wei­se hat Sahra Wagen­knecht zu dem The­ma »Wort­bruch« schon eini­ges zusam­men­ge­tra­gen. Ein­fach mal reinschauen.

Und dann wären da noch die Risi­ken und Neben­wir­kun­gen. Ich glau­be zum Bei­spiel nicht, dass unser über­dehn­tes Gesund­heits­sys­tem es sich erlau­ben kann, in nen­nens­wer­tem Umfang qua­li­fi­zier­tes Per­so­nal zu verlieren.

Woche für Woche steigt die Zahl der Teil­neh­mer bei den regie­rungs­kri­ti­schen Demos. Die Impf­pflicht hilft dabei kräf­tig mit. Man konn­te es wis­sen.

Wenn man schon Druck auf Impf­muf­fel aus­üben will, dann wäre ich für die Metho­de Macron.

Il faut les emmerder.