Knochenlose Nachgiebigkeit, getarnt als Toleranz

Es gibt Tex­te, die gehö­ren in Stein gemei­ßelt. Die­ser ist so einer. Er ent­hält so vie­le Sät­ze, die ich unter­schrei­ben würde. 

Quiet Quit­ting ist jedoch kei­nes­wegs nur eine Rand­er­schei­nung der Arbeits­welt. Es hat die Gesamt­ge­sell­schaft erfasst und ist dort ein Resi­gna­ti­ons­phä­no­men der erschöpf­ten Mehr­heit. Die­se schaut zu, wie win­zi­ge Min­der­hei­ten laut- und mei­nungs­stark alles All­ge­mei­ne und Ver­all­ge­mei­ner­ba­re zurück­wei­sen, um die Gesell­schaft nach ihren Sen­si­bi­li­tä­ten umzu­bau­en. Man winkt nur noch müde ab, wenn Mino­ri­tä­ten den Dis­kurs domi­nie­ren, die ihr So-Sein höher schät­zen als das Mit-Sein – und im Namen der Anti­dis­kri­mi­nie­rung die All­tags­ver­nunft diskriminieren.

Rein­hard K. Sprenger

Gut gebrüllt, Löwe!

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