Ist es nicht vielleicht ein klitzekleines bisschen zu früh, um die Pandemie abzublasen? Kaum sinken die Inzidenzen – von einem irre hohen Sockel – ein wenig, dröhnt es von allen Seiten »Öffnen, öffnen!«.
Und sie handeln entsprechend.
So nachvollziehbar der Wunsch auch sein mag, die Lehre aus den vergangenen zwei Jahren ist doch wohl: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Leichtsinnige Kursänderungen beim kleinsten Anzeichen von Besserung haben sich doch nun wirklich nicht bewährt.
Insofern würde ich dem Bundesgesundheitsminister den Rücken stärken. Die Fairness gebietet es festzustellen: Unterm Strich macht Lauterbach seinen Job vielleicht nicht perfekt, aber weit besser als sein Vorgänger. Vermutlich würde ihn Klaus Stöhr noch tausendmal besser machen – jedenfalls mit dem Maul.
Trotzdem stört es mich, wenn in der Bundespressekonferenz zur Corona-Lage das Wort »Kinder« nicht vorkommt. Und warum ist es offensichtlich so schwer, statt dieses Ungetüms »vulnerable Gruppen« zum Beispiel mal die Formulierung »unsere Eltern und Großeltern« zu gebrauchen?
Ich traue dem Braten nicht. Nur weil SARS-Cov‑2 sich mal ein paar Wochen als Omikron verkleidet hat, ist die Chose noch nicht gegessen. Ist ja schließlich Karneval. Und an Narren herrscht auch so und außerhalb des Rheinlands kein Mangel.
Die nächste Variante zeigt uns in ein paar Monaten wieder die Zähne. Und dann geht der ganze Zirkus wieder von vorne los.[1]Dass uns davor die Impfpflicht schützen soll, überzeugt mich nicht (mehr). Und da bin ich nicht alleine. Dazu etwa dies. Und dies. Man sollte auch sehen, was in Österreich gerade passiert.
Anmerkungen
↑1 | Dass uns davor die Impfpflicht schützen soll, überzeugt mich nicht (mehr). Und da bin ich nicht alleine. Dazu etwa dies. Und dies. Man sollte auch sehen, was in Österreich gerade passiert. |
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