Zoff um das Fachmarktzentrum in Horn Bad Meinberg. Marktkauf-Vermieter legt nach

Es ist wohl nicht über­trie­ben zu sagen, dass sich der­zeit in der Stadt Horn-Bad Mein­berg die Pro­ble­me ein wenig häu­fen. Die Stich­wor­te: Ama­zon und put­zi­ge Grund­stücks­ge­schäf­te, Bade­haus-Plei­te, Fach­markt­zen­trum und put­zi­ge Grund­stücks­ge­schäf­te, dro­hen­de städ­ti­sche Plei­te (Haus­halts­si­che­rung), unaus­ge­go­re­ne Plä­ne (Fan­tas­te­rei­en) für das Bel­ler Feld, Ver­ödung der Innen­stadt und und und.

Gleich­zei­tig meh­ren sich die Zwei­fel, dass die dort poli­tisch Han­deln­den, gleich wel­cher Cou­leur, den Anfor­de­run­gen gewach­sen sind. Die Ner­ven lie­gen offen­kun­dig blank. Da ver­die­nen sich Rats­her­ren und ande­re eine gol­de­ne Nase mit Grund­stücks-Deals rund um Ama­zon; gleich­zei­tig wer­den unbe­schol­te­ne Geg­ner des anrü­chi­gen Ama­zon-Pro­jekts im Bel­ler Feld – war­um und auf wes­sen Betrei­ben eigent­lich noch­mal genau? – vom Poli­zei­li­chen Staats­schutz ver­folgt, orts­an­säs­si­ge Han­dels­un­ter­neh­men nach­hal­tig ver­är­gert und so wei­ter und so fort…

Ein Pro­blem, das schon län­ger schwärt, ist das des geplan­ten Fach­markt­zen­trums an der Kamp­stra­ße. Gänz­lich über­flüs­sig, wie vie­le mei­nen. Und nicht nur das, wie der Ver­mie­ter des in der Nähe, an der Wil­ber­ger Stra­ße, ansäs­si­gen »Markt­kaufs« mehr als deut­lich gemacht hat.

Damit liegt ein Doku­ment vor, das sehr plas­tisch belegt, wel­chen Kauf­preis ein Grund­stücks­ei­gen­tü­mer, der sich aus­schließ­lich an wirt­schaft­li­chen Über­le­gun­gen ori­en­tiert, tat­säch­lich für die hier in Rede ste­hen­den Grund­stü­cke auf­ru­fen wür­de: einen Kauf­preis (422,20 EUR/m2), der um mehr als 300 % (!) über dem von der Stadt Horn Bad-Mein­berg
auf­ge­ru­fe­nen Kauf­preis (100 EUR/m2) liegt.

Rechts­an­wäl­te Baumeister

Das Ham­bur­ger Unter­neh­men redos insti­tu­tio­nal GmbH hat nun­mehr in Beant­wor­tung einer eher dür­ren Stel­lung­nah­me der Stadt eine detail­lier­te juris­ti­sche Ein­ord­nung der Situa­ti­on vorgelegt.

D32-22.RTF

Dem­nach soll­ten sich die Stadt­obe­ren bes­ser warm anzie­hen. [1]Auch ange­sichts des­sen, was in Sachen Ama­zon noch kom­men wird.

Im Raum ste­hen Begüns­ti­gung, Ver­stö­ße gegen das EU-Bei­hil­fe­recht und wei­te­res mehr.

Auch der Kreis Lip­pe – der neben­bei bemerkt ja auch das höchst umstrit­te­ne Ama­zon-Pro­jekt nach Kräf­ten unter­stützt – steht auf ein­mal in einem etwas merk­wür­di­gen Licht da, denn…

Vor dem Hin­ter­grund die­ser EU-bei­hil­fen­recht­li­chen Vor­ga­ben kann das – nach­träg­li­che – Wert­gut­ach­ten des Gut­ach­ter­aus­schus­ses vom 4.4.2022 somit schon aus for­ma­len Grün­den nicht als Beleg für die – angeb­li­che – Bei­hil­fen­frei­heit des hier in Rede ste­hen­den Grund stücks­kauf­ver­trags zwi­schen der Stadt Horn-Bad Mein­berg und der GEG Burg­dorf X GmbH dienen.

Dr. Tobi­as Schneider-Lasogga

Zusam­men­fas­send hält der von redos ein­ge­schal­te­te Rechts­an­walt Dr. Tobi­as Schnei­der-Lasog­ga fest: »Die in den bei­den vor­ste­hend genann­ten Doku­men­ten ent­hal­te­nen Infor­ma­tio­nen etwa zu dem Gut­ach­ter­gre­mi­um, zu dem Zeit­punkt der Erstel­lung des Wert­gut­ach­tens, zu der Metho­dik des Wert­gut­ach­tens etc. ent­hal­ten nach unse­rer Ein­schät­zung in Zusam­men­schau mit dem Wei­ter­ver­kauf der hier in Rede ste­hen­den städ­ti­schen Grund­stü­cke durch die NIPM GmbH zu einem Kauf­preis (422,20 EUR/m2), der den von der Stadt Horn Bad-Mein­berg auf­ge­ru­fe­nen Kauf­preis (100 EUR/m2) um mehr als das Vier­fa­che (!) über­steigt, viel­mehr deut­li­che Indi­zi­en dafür, dass der Grund­stücks­kauf­ver­trag zwi­schen der Stadt Horn-Bad Mein­berg und der GEG Burg­dorf X GmbH eine Begüns­ti­gung und damit eine – ver­bo­te­ne – Bei­hil­fe im Sin­ne des Art. 107 Abs. 1 AEUV zuguns­ten der GEG Burg­dorf X GmbH enthält.«

Horn-Bad Mein­berg – eines der letz­ten gro­ßen Aben­teu­er die­ser Zeit. Aber mein Bauch sagt: Es wird nicht gut ausgehen. 

Für die wei­te­re Recher­che gilt wie immer schon: Cui pro­dest? Und: Fol­low the money!


Unbe­zahl­bar sind wie immer die Reak­tio­nen aus der Fan­kur­ve im Dep­pen­bio­top Face­book. Mei­ne Favo­ri­ten aus der HBM-Pöbel­trup­pe diesmal:

Der ers­te doku­men­tiert und belegt nach­drück­lich und öffent­lich, dass sein intel­lek­tu­el­ler Hori­zont offen­sicht­lich genau­so beschränkt ist wie sein akti­ver (und pas­si­ver) Wort­schatz. Selbst an der Haupt­schu­le stößt halt man­cher all­zu schnell an sei­ne Gren­zen. Der zwei­te mit sei­nem wir­ren Gestam­mel ver­steht als Ama­teur­schrei­ber­ling eines sechst­klas­si­gen Pro­vin­z­an­zei­gen­blatts nach­ge­wie­se­ner­ma­ßen soviel von Jour­na­lis­mus wie ich von Rake­ten­tech­nik. Da hat­te ja Herr Pen­ke – Gott hab’ ihn selig! – noch mehr Sach­ver­stand, obwohl er nicht vom Fach war. Kommt trotz­dem alles auf die Merk­lis­te zur spä­te­ren Ver­wen­dung. Dan­ke dafür. Das Netz ver­gisst bekannt­lich nie. Ich auch nicht.

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1 Auch ange­sichts des­sen, was in Sachen Ama­zon noch kom­men wird.

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