OWL im Würgegriff der Windkraftmafia

Bor­chen-Dören­ha­gen: Indus­trie­wind­an­la­gen, soweit das Auge reicht. (Foto: Ver­nunft­kraft NRW)

Kürz­lich hat­te der NRW-Land­tag ent­schie­den, die Abstands­re­gel für Indus­trie­wind­an­la­gen nahe mensch­li­chen Sied­lun­gen zu kip­pen. Die Lan­des­re­gie­rung unter Füh­rung des »schwar­zen Habeck« namens Hen­drik Wüst und sei­ner grü­nen Mehr­heits­be­schaf­fe­rin, »Minis­te­rin für Wirt­schaft, Indus­trie, Kli­ma­schutz und Ener­gie« Mona Neu­baur, woll­te es so. Die Wind­kraft­ma­fia sowie­so. Erfül­lungs­ge­hil­fin ist die Det­mol­der Regie­rungs­prä­si­den­tin Anna Katha­ri­na Böl­ling (CDU).

Aus­ba­den müs­sen das die Leu­te in den Regio­nen, wo die Men­schen eh schon völ­lig »durch den Wind sind« – Lich­ten­au, Bor­chen, Alten­be­ken, Bad Wünnenberg …

Nach­dem in den ver­gan­ge­nen Tagen und Wochen die Krei­se und Kom­mu­nen über den Ent­wurf der Bezirks­re­gie­rung Det­mold zum Wind­ener­gie­aus­bau in OWL infor­miert wor­den sind, fand am 24. Okto­ber in Det­mold ein Work­shop mit Ver­tre­tern unter­schied­lichs­ter Ver­bän­de statt, zu dem auch Ver­nunft­kraft NRW[1]Ver­nunft­kraft NRW als Sprach­rohr der Bür­ger­initia­ti­ven, Lan­des­ver­band für Ver­brau­cher­schutz- und Natur­schutz ein­ge­la­den war.

Schlimmste Befürchtungen noch übertroffen

»Das Ergeb­nis der Prä­sen­ta­ti­on der Bezirks­re­gie­rung toppt unse­re schlimms­ten Befürch­tun­gen«, resü­miert Vol­ker Tschisch­ke aus Bor­chen-Etteln, Vor­sit­zen­der des Lan­des­bünd­nis­ses. « »Was uns dort vor­ge­stellt wur­de, hat mit der von den Lan­des­po­li­ti­kern und der Lan­des­re­gie­rung ange­kün­dig­ten fai­ren Ver­tei­lung der Win­de­n­ener­gie­nut­zung in Ost­west­fa­len-Lip­pe nichts zu tun.«

Fakt sei, dass der aktu­el­le Pla­nungs­stand eine erheb­li­che Mehr­be­las­tung der Krei­se Pader­born und Höx­ter vor­se­he – zusam­men rund 14.000 Hekt­ar und somit allein schon rund 25 Pro­zent der für ganz NRW vor­ge­se­he­nen Flä­che -, »wohin­ge­gen die ande­ren Krei­se im Regie­rungs­be­zirk kaum oder gar nicht belas­tet werden.« 

»Beson­ders fatal ist der Umstand, dass bestehen­de Wind­vor­rang­zo­nen der Kom­mu­nen zum Teil nicht in die Pla­nung ein­be­zo­gen wer­den und auch nicht auf das jewei­li­ge Aus­bau­ziel ein­ge­rech­net wer­den. Die Fol­ge des­sen ist eine zusätz­li­che Aus­wei­sung von Flä­chen, die von der Bezirks­re­gie­rung fest­ge­legt wer­den. Die kom­mu­na­le Pla­nungs­ho­heit gibt es ja beim Wind­aus­bau nicht mehr«, stellt Tschisch­ke ent­täuscht fest.

Kommunale Planungshoheit geschreddert

Beson­ders betrof­fen im Kreis Pader­born ist die Stadt Lich­ten­au, die »Wind­haupt­stadt« des Bun­des­lan­des NRW. Sie sol­le nun allein 2.120 Hekt­ar an Acker- und Grün­land­flä­chen für den Wind­ener­gie­aus­bau bei­steu­ern, so der Spre­cher von Wind­kraft NRW. Als »Dan­ke­schön« für die selbst­er­nann­te Ener­gie­haupt­stadt wür­den auch hier bestehen­de Berei­che aus dem Flä­chen­n­nut­zungs­plan zum Teil nicht ein­be­zo­gen; dafür kämen an ande­rer Stel­le erheb­li­che Flä­chen dazu. Tschisch­ke: »Der Ort Lich­ten­au selbst wird regel­recht eingekesselt.«

Ähn­lich ver­hee­rend wir­ke sich die­ses auf die benach­bar­ten Kom­mu­nen Alten­be­ken, Bor­chen und Bad Wün­nen­berg aus. Neben einer mas­si­ven Zusatz­be­las­tung der Bevöl­ke­rung in den betrof­fe­nen Orts­tei­len neh­me man den Kom­mu­nen an die­ser Stel­le auch jed­we­de Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten. »Die Lebens­qua­li­tät in den Orten wird dra­ma­tisch ver­lie­ren«, urteilt Wind­kraft NRW.

»Wir wurden belogen«

Tschisch­ke: »Die hei­mi­schen Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten haben immer wie­der auf eine fai­re Ver­tei­lung der Aus­bau­last ver­wie­sen und spra­chen von einem geo­gra­phi­schen Deckel.« Kei­ne Kom­mu­ne soll­te über­be­las­tet wer­den. »Das Gegen­teil ist der Fall, wir wur­den belo­gen,« so Vol­ker Tschisch­ke, »und wer­den nun als die Nr. 1 der Wind­kraft im bun­des­deut­schen Bin­nen­land noch bestraft. Pader­born ist sowie­so schon ein Syn­onym dafür, wie man es nicht machen soll­te. Nun wird es noch bedrückender.«

Ver­nunft­kraft NRW rech­net zudem mit einer stei­gen­den Kran­ken­quo­te durch den wei­te­ren Aus­bau mit Wind­ener­gie­an­la­gen im Kreis. „Allein in Etteln soll die Quo­te schon jetzt über ein Pro­zent lie­gen. Das NRW Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um wur­de ein­ge­schal­tet“, so der Lan­des­vor­sit­zen­de, der per­sön­lich selbst betrof­fen ist. »Die Lan­des­po­li­tik und die Bezirks­re­gie­rung macht sich kei­ne Gedan­ken dar­über, was sie uns hier antut.«

Menschenverachtende Planung

Bereits am 11. Dezem­ber 2023 sol­le der Regio­nal­rat dem Pla­nungs­ent­wurf zustim­men. Danach kön­ne in den aus­ge­wie­se­nen Gebie­ten sofort gebaut bzw. neue Anla­gen bean­tragt werden.

»Unser Ver­ein hat heu­te bei der Bezirks­re­gie­rung mas­si­ve Kri­tik an die­ser Fehl­pla­nung geäu­ßert«, so Vol­ker Tschisch­ke. »Der Bevöl­ke­rung muss schleu­nigst klar gemacht wer­den, was hier pas­sie­ren soll. Die Zeit drängt, und die hei­mi­sche Poli­tik muss alles Men­schen­mög­li­che unter­neh­men, um die­se men­schen­ver­ach­ten­de Pla­nung zu stoppen.«

Zum Hin­ter­grund – nicht anz tau­frisch, aber immer noch sehr erhellend:

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1 Ver­nunft­kraft NRW

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