Der Kampf gegen den Windwahn an der Gauseköte im Teutoburger Wald ist noch in vollem Gange, da wird schon der nächste Großangriff auf Natur und Landschaft in Detmold akribisch vorbereitet. Unter tätiger Mithilfe – manche sprechen auch von Kumpanei – der Stadtoberen planen die üblichen Verdächtigen aus dem Nachbarkreis Paderborn einen »Windpark« am Rande der Residenzstadt.
Der Stadtrat soll am kommenden Donnerstag Pflöcke einrammen, nachdem schon länger informelle Gespräche geführt worden waren. Erster Schritt: Gründung der Detmolder Energie GmbH, gefolgt von der Einstellung eines Geschäftsführers zum 1. November 2024. In der öffentlichen Vorlage für die Sitzung ist nur nebulös von dem »ersten, konkret ins Auge gefassten Windpark-Projekt« die Rede.
Der Pivit hat sich etwas umgehört und kann da weiterhelfen. Es geht konkret um Hornoldendorf. Ja, gehört ganz zweifellos landschaftlich zur guten Stube Detmolds.[1]Es geht auch noch um Photovoltaik, konkret in Mosebeck, aber das ist nicht von so zentraler Bedeutung.
Die Bürger in der bisher noch recht idyllischen Landschaft im Osten Detmolds werden ihr Glück kaum fassen können. Ihre projektierten neuen Nachbarn sind weit höher als alles, was sie bisher kannten. Auch das bekannte Gut Oetker würde daneben wie eine Feldscheune wirken. Falls auch dort die schöne neue Welt der Energiesekte Wirklichkeit wird, deren Mitglieder ihrer Ideologie an um die 250 Meter hohen Stahlbetonstelen huldigen, an denen sich bis zu 170 Meter lange Rotoren (Sondermüll) drehen.[2]Für Liebhaber: SG 170 und N 163 [3]Der Kölner Dom kommt gerade mal auf 157 Meter.
Wer mag, kann sich hier weiter belesen. Der Pivit stellt gern die für die Meinungsbildung notwendige Öffentlichkeit her.[4]Richtig süß sind ja diese albernen Kästen da unter den Vorlagen. Vorgestanzte »Nachhaltigkeitsbelege« in sechs Tabellenzeilen. Lächerlich. Wer denkt sich so einen Unfug aus? Werden jetzt im Rat … Weiterlesen …
Da das »ins Auge gefasste« Gebiet nur einen Katzensprung hinter dem Freilichtmuseum liegt, würde sich auch von dort aus das Panorama künftig ein kleines bisschen anders darstellen als derzeit. Die sozialdemokratisch geführte Stadtverwaltung versteht es wirklich, die Preziosen der ihr anvertrauten »Wunderschönen« in unnachahmlicher Weise und selbstredend »nachhaltig« zur Geltung zu bringen. Ob das karrierefördernd ist?
Aber es besteht Hoffnung auf Gegenwind.
Lässt man die die ganzen Nebelkerzen, die Mythen und das übliche Blabla in Sachen »Nachhaltigkeit«, »Erneuerbare Energie« und »Klimaschutz« mal beiseite, kommt schnell die wahre Motivation zu Tage: Gelder für den Haushalt in Zeiten sinkender Einnahmen generieren. Möglich macht das wie immer in diesen Fällen die wundersame rot-grüne Gelddruckmaschine, auch bekannt als Erneuerbare Energien Gesetz (EEG). Das garantiert sogar dann Einnahmen, wenn gar kein Strom produziert wird oder zwar welcher produziert wird, der aber nicht eingespeist werden kann, weil Netz voll.
Tolle Sache das – wenn man gierig und Windparkbetreiber ist oder die Flächen für diesen pseudoökologischen Irrsinn zur Verfügung stellen kann. Da klingelt kräftig die Kasse. Da kann man sich schon mal eine neue Hütte am Firmenstandort für zwölf Millionen gönnen. Hält den Regen ab. Kann aber intern Ärger und dazu noch schlechte Presse verursachen.
Und in jüngster Zeit haben eben auch in den Kommunen manche die Dollarzeichen in den Äuglein und wollen nicht abseits stehen, wenn vom Staat Gelder aus der einen Tasche in die andere geschaufelt werden. Praktischerweise genehmigten sie sich teilweise den ganzen Deal auch schon mal selbst. Planen, genehmigen, betreiben – alles in einer Hand. Allein das ist mafiös – s. Video. Kleine Charakterstudie.
Es wird sicher nicht ohne Grund selbst in Kreisen der Windlobby diskutiert, ob sich nicht Staatsanwälte für gewisse Aspekte dieser windigen EEG-Konstruktionen unter kommunaler Beteiligung interessieren könnten. Im Klartext: Ob da nicht womöglich strafbare Handlungen begangen werden. Die Berater der Profiteure behaupten: Vermutlich nicht. Nur ist man vor Gericht und auf hoher See bekanntlich in Gottes Hand. Kann so oder so ausgehen.
Wäre doch blöd, wenn Bürger eines Tages ihren Landrat, Bürgermeister oder Kämmerer im Knast besuchen müssten, wenn sie ein Anliegen haben. Rein hypothetisch, versteht sich.
Bei diesem Plan der privaten wirtschaftlichen Verwertung möchte die Stadt gern behilflich sein, wie es aussieht. Und am staatlich vergoldeten Flatterstrom mitkassieren, versteht sich.
LSF & Partner Firmenverbund
LSF & Partner wurde 2019 von den Geschäftsführern Jan Lackmann, Christoph Sonntag und Michael Flocke gegründet und ist ein Verbund der SoLa Energiepartner, LSF Energy und der Energiehof GmbH. Unsere Erfahrung reicht bis zur Errichtung der ersten Windparks im Kreis Paderborn zurück, mittlerweile hat unser Team an der Realisierung zahlreicher Vorhaben im Bereich erneuerbare Energien maßgeblich mitgewirkt.
Ziel des Firmenverbundes ist es, diese langjährigen Erfahrungen zu bündeln. Unser Tätigkeitsschwerpunkt liegt auf der Planung und Umsetzung von Windenergie- und Photovoltaik Vorhaben in Deutschland, zunehmend wollen wir auch auf inner- und außereuropäischen Märkten aktiv werden. Dabei setzten wir auf innovative Technologien und fördern aktiv deren Entwicklung.
(https://lsf-und-partner.de/)
Damit solche Projekte freundlicher aussehen, werden die enormen Kosten für die Allgemeinheit kleingerechnet und den Bürgern ein paar Krümel hingeworfen, damit sie die Klappe halten. Und als Unterstützer-Kulisse wird da mit (zwangsrekrutierten?) Gleichgesinnten ein »Verein« gegründet. Siehe unten.
Bekanntlich sind die Prediger der Windsekte nicht sonderlich zimperlich mit der Wahl der Standorte ihrer Kultstätten – nicht nur in Lippe. Das kann grundsätzlich im Wald sein – wie an der Gauseköte -, oder aber auch in uralten Kulturlandschaften wie im vorliegenden Fall in Hornoldendorf.
Regional bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich Hornoldendorf
In der Kulturlandschaft Lipper Land wurden im Plangebiet des »Kulturlandschaftlichen Fachbeitrages zur Regionalplanung Regierungsbezirk Detmold« seitens der Fachsicht Landschaftskultur 30 regional bedeutsame Kulturlandschaftsbereiche differenziert abgegrenzt und beschrieben.
Der bedeutsame Kulturlandschaftsbereich umfasst einen markanten Abschnitt der langgestreckten, einen bis drei Kilometer breiten Hügelregion des östlichen Osning-Vorlandes um Hornoldendorf. Der bedeutsame Kulturlandschaftsbereich wird durch eine hügelige Ackerlandschaft mit Wäldchen, Grünland, Quellen und Bächen charakterisiert. Er wird von der Wiembecke, einem großen Nebenbach der Werre, in Längsrichtung durchzogen und ansonsten von querenden Quellbächen des Osning-Kammes und des Lippischen Waldes gegliedert. Der geologische Untergrund wird überwiegend von Kalkstein eingenommen. Durch zahlreiche Verwerfungsbrüche weist die Kulturlandschaft aber einen kleinräumig wechselnden Gesteinsuntergrund auf. Dies ergibt ein Mosaik aus Laubwäldern auf den Kuppen, Weideflächen an den Hängen und Äckern auf den Unterhängen und in den Mulden. Auch die Kleinstrukturen, wie Feldgehölze, Hecken und Wegesäume sowie locker eingestreute Einzelhöfe oder kleine Ortschaften, sind wesentliche Merkmale dieser historischen Kulturlandschaft. Mit den Naturschutzgebiet Wiembecketal und Berlebecke stehen Teile des Kulturlandschaftsbereiches unter Naturschutz.
https://www.lwl.org/geodatenkultur/objekt/254908
Welche Landschaften und Lebensräume mit Fauna und Flora, welche Erholungsräume und Tourismusschwerpunkte sie für ihre schnöden kommerziellen Zwecke auf Jahrzehnte verhunzen, ist ihnen völlig schnuppe. Die Menschen, die da leben, sowieso. Kann man sich im Nachbarkreis Paderborn live und in Farbe ansehen. Der reinste Horror.
Schon die Pläne für die Gauseköte drohen der weltbekannten Detmolder Vorzeigeeinrichtung Adlerwarte den Garaus zu machen. Nun wird sie geradezu in die Zange genommen zwischen Gauseköte und dem »Windpark« in Hornoldendorf – das außerdem noch auf einer uralten Vogelzugroute liegt.
Zur allgemeinen Einordnung: Nicht zuletzt sollte sich auch bis in den letzten Winkel Deutschlands herumgesprochen haben, welche Folgen eine derart teure, bürgerferne, übergriffige, zerstörerische, ideologisch verblendete, asoziale und spalterische Politik hat – egal, auf welcher Ebene. Oder ist die Nachricht der jüngsten Landtagswahlen in der Residenz etwa nicht angekommen?
Falls nicht, steht ja im kommenden Jahr unter anderem eine Kommunalwahl in NRW an.[5]Der genaue Termin ist noch offen. Da wird Gelegenheit sein, jenen Parteien eine Quittung auszustellen, die solche Projekte betreiben, und denen, die sie dulden. [6]Wie ich meine Sozis kenne, werden sie versuchen, die politischen Verhältnisse in Stadt und Kreis, sagen wir mal, in ihrem Sinne zu synchronisieren. Zufällig wird ja jetzt gerade der Landratsposten … Weiterlesen …
Ich höre schon jetzt den Katzenjammer nach dem Wahltag, wenn die vermeintliche Alternative für Detmold ihren Triumph feiert. Und wieder werden die anderen sich kopfschüttelnd fragen, wie das bloß passieren konnte.
Ich habe da so eine Ahnung. Nicht erst seit heute.
Anmerkungen
↑1 | Es geht auch noch um Photovoltaik, konkret in Mosebeck, aber das ist nicht von so zentraler Bedeutung. |
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↑2 | Für Liebhaber: SG 170 und N 163 |
↑3 | Der Kölner Dom kommt gerade mal auf 157 Meter. |
↑4 | Richtig süß sind ja diese albernen Kästen da unter den Vorlagen. Vorgestanzte »Nachhaltigkeitsbelege« in sechs Tabellenzeilen. Lächerlich. Wer denkt sich so einen Unfug aus? Werden jetzt im Rat auch schon Buntstifte (in rot und grün) ausgegeben, mit den die Ratsmitglieder die freigebliebenen Kästchen ausmalen dürfen, falls ihnen langweilig ist? |
↑5 | Der genaue Termin ist noch offen. |
↑6 | Wie ich meine Sozis kenne, werden sie versuchen, die politischen Verhältnisse in Stadt und Kreis, sagen wir mal, in ihrem Sinne zu synchronisieren. Zufällig wird ja jetzt gerade der Landratsposten vakant. Dann könnte man theoretisch personell die Weichen stellen und sich unter anderem mit der Stadt Detmold schön die Bälle zuspielen. Dummerweise ist die Großwetterlage dafür alles andere als günstig. |
Raffgier first, kann man da nur sagen!!
Ja, so ist das. Kein seriöser Unternehmer könnte sich so etwas erlauben, ohne dafür abgestraft zu werden.