Langsam robben wir uns an eine direkte Konfrontation mit Russland heran. Abgesehen davon, dass ich die Entscheidung zum Waffeneinsatz auf russischem Gebiet für falsch halte, finde ich es auch stets sehr angenehm, wenn sich echte Experten zu diesen Dingen äußern – etwa Oberst a.D. Wolfgang Richter.[1]Bitte nicht hinter die Paywall! Mit einer Kompetenz in Militärfragen, die den meisten dauerpräsenten TV-»SachverständigInnen« völlig abgeht.
Angriffe auch mit konventionellen Mitteln gegen die Frühwarn- und Führungssysteme strategischer Nuklearwaffen sind tabu.
Wolfgang Richter
Sind sie leider nicht. Die Ukrainer halten sich nachweislich nicht daran. Wie der auch von Richter erwähnte Angriff auf russisches Leitradar beweist.
Was also lässt den deutschen Bundeskanzler glauben, dass es diesmal anders sein wird?
Und warum verlässt er auf der Basis dieser Annahme seine halbwegs vernünftige, besonnene Linie?
Darauf gibt es nur zwei Antworten: Er glaubt es gar nicht und nimmt also die Eskalation billigend in Kauf. Und jemand, der mächtiger ist, hat ihn ihn auf den Pott gesetzt. Erfahrungsgemäß jemand von jenseits des großes Teiches.
Deutschland ist nur ein schlecht platzierter Bauer in diesem Spiel. Mit hohem Opferrisiko.
Dazu passt:
»Zwei große Kriege gegen Russland haben wir Deutsche in hundert Jahren vom Zaun gebrochen; eigentlich müssten wir wissen, wie dieser Gegner kämpfen und leiden kann. Und so unvergleichbar die Umstände und das Personal 1914 und 1941 jeweils waren – ohne deutsche Überheblichkeit und deutschen Größenwahn wäre es nicht so weit gekommen.«
Thomas Fasbender
Kann man mal ’ne Viertelstunde drüber nachdenken.[2]Bevor’s hinter der Paywall verschwindet
Nicht zuletzt werden schon die nächsten Entscheidungen im Sinne von konkreter Kriegsrüstung vorbereitet. Und selbstverständlich spielt dabei die liberale Stalinorgel Strack-Zimmermann eine Rolle.
Das läuft in etwa so: Das Thema wird von interessierter Seite aufgebracht. Medien greifen es auf, und ahnungslose Mikropuppen pushen es, befragen irgendwelche »Experten«, die es als »sinnvoll und vernünftig« erachten. Ihre Mitspieler in der Politik speisen es in ihren Circles ein, starten einen Interview-Marathon, bis sich der »Kanzler aller Deutschen« nach kürzestem Zögern und Rücksprache mit Opa Joe bemüßigt sieht, die kleine Mobilmachung als »alternativlos« anzuordnen. Rückgrat ist ja seine Sache nicht.
KOMMMpaNIIIEEE! STILLgestanden! Reeeeeeeeeeeeeechts UMMMMM! Im Gleeeeeiiiiiiichschriiiitt MARRRRSCH!!