Das Fazit einer Pazifistin

Ant­je Voll­mer (Theo­lo­gin, Publi­zis­tin, Bündnis90/DieGrünen), Foto: Ste­phan Röhl

Und wie­der ein Text, der mei­ner unmaß­geb­li­chen Mei­nung nach in Stein gemei­ßelt gehört.

Ins­be­son­de­re die Ein­schät­zung von Ant­je Voll­mer hin­sicht­lich der west­li­chen Arro­ganz nach dem Ende der Sowjet­uni­on – der gro­ßen all­ge­mei­nen wie der klei­nen, die sich im ehr­lo­sen Umgang mit Michail Gor­bat­schow zeigt, tei­le ich voll­um­fäng­lich. Dabei ver­ste­he ich mich noch nicht mal als Pazifisten.

Bis heu­te ist erstaun­lich, ja unfass­bar, wie wenig Gewicht dem bei­gemes­sen wur­de, dass die Auf­lö­sung eines sowje­ti­schen Welt­im­pe­ri­ums nahe­zu gewalt­frei von­stat­ten ging. Die nai­ve Beschrei­bung die­ses ein­ma­li­gen Vor­gangs lau­te­te dann etwa so: Wie ein Kar­ten­haus, hoch­ver­dient und unver­meid­lich, sei da ein gan­zes Sys­tem in sich zusammengesackt.

Ant­je Vollmer

Ihre Ana­ly­se ist hell­sich­tig, mora­lisch inte­ger und völ­lig unbe­ein­druckt von dem, was man Zeit­geist nennt. Gäbe es mehr Poli­ti­ker und Poli­ti­ke­rin­nen ihrer Güte, stün­de es bes­ser um Euro­pa und auch um die­ses Land.

Dass es ihr gesund­heit­lich nicht gut geht, schmerzt. Umso wich­ti­ger, dass Ant­je Voll­mer dies noch gesagt hat. Hof­fent­lich haben die Adres­sa­ten gut zugehört.

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