Wieder ruht die Hoffnung auf einem Massoud

War neun Jahre alt, als sein berühmter Vater starb. (Foto: AFP/Joel Saget)
Sheik Massoud ist all­ge­gen­wär­tig. Hier wacht er nahe sei­nes Haupt­quar­tiers über eine Brü­cke über den Pand­schir-Fluss. (Foto: Micha­el Kaiser)
War neun Jahre alt, als sein berühmter Vater starb. (Foto: AFP/Joel Saget)
War neun Jah­re alt, als sein berühm­ter Vater starb. (Foto: AFP/Joel Saget)

Die Tali­ban dro­hen dem wie­der mal wider­stän­di­gen Nor­den mit Gewalt. Sie soll­ten sich das gut über­le­gen. Im Pand­schir­tal haben sich schon ande­re eine blu­ti­ge Nase geholt. Sol­len die neu­en alten Her­ren Afgha­ni­stans ruhig ver­su­chen, die Tadschi­ken zu unter­jo­chen. Das wird auch dies­mal nichts. Da bin ich recht sicher.

Aller­dings waren frü­her die Kämp­fer der Nord­al­li­anz, die Rus­sen und Tali­ban das Fürch­ten lehr­ten, von ande­rem Kali­ber. Ahmad Massoud trägt einen gro­ßen Namen; ob er aus dem­sel­ben Holz geschnitzt ist wie sein legen­dä­rer Vater Ahmad Sheik Massoud, muss sich noch erwei­sen. Er scheint dazu bereit.

Trau­er um Ach­mad Sheik Massoud – im damals noch pro­vi­so­ri­schen Mau­so­le­um unweit sei­nes Hau­ses. (Foto: Micha­el Kaiser) 

Dass er von Amrul­lah Saleh unter­stützt wird, ist jeden­falls von Vor­teil. Wenn einer den Wider­stand erfolg­reich und nach­hal­tig orga­ni­sie­ren kann, dann er. Er hat die Erfah­rung und die Ver­bin­dun­gen, die es dafür braucht.

Sheik Massoud, der »Löwe von Pand­schir«, des­sen Namen in Afgha­ni­stan jedes Kind kennt, war Ende der 90er Jah­re und wäh­rend der Ver­trei­bung der Tali­ban der kom­men­de star­ke Mann in Afgha­ni­stan. Was auch bedeu­tet: Der cha­ris­ma­ti­sche Anfüh­rer des Auf­stands hat­te vie­le Fein­de inner­halb und außer­halb des Landes. 

Rus­si­scher Kriegs­schrott im Pand­schir­tal. Die Macht der Sowjet-Mili­tär­ma­schi­ne galt hier nichts. (Foto: Micha­el Kaiser)

Es war sicher kein Zufall, dass Massoud zwei Tage vor dem Anschlag auf die Twin Towers in New York City, am 9. Sep­tem­ber 2001, bei einem Atten­tat aus dem Weg geräumt wur­de. Vor allem dem paki­sta­ni­schen Geheim­dienst, der dem Al-Qai­da-Chef Osa­ma bin Laden Hil­fe und Unter­schlupf gewähr­te, war Massoud ein Dorn im Auge. Er schick­te zwei Selbst­mord­at­ten­tä­ter, die sich als bel­gi­sche Fern­seh­jour­na­lis­ten aus­ga­ben und die Bom­be in einer Kame­ra ver­steckt hatten.

Man­che fra­gen sich, ob der afgha­ni­sche Wider­stand eine Chan­ce gegen das Tali­ban-Regime II hat.

Man hat immer eine Chan­ce. Beson­ders in Pand­schir am Salang-Pass.

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