Die gut abgehangenen Zutaten des Ukraine-Krieges

Ich will das mal gar nicht kom­men­tie­ren, weil die meis­ten Leu­te in der Lage sind, sich selbst ein Urteil zu bil­den. Aber inter­es­sant ist die­se Debat­te alle­mal – auch wenn ich sonst Talk-Shows nicht schät­ze. In die­sem Fall mache ich eine Aus­nah­me. Alle Zuta­ten des Ukrai­­ne-Krie­­ges lagen schon auf dem Tisch. Vor acht Jah­ren. Es ist lang, aber loh­nend. Nichts für Leu­te, die nur schwarz und weiß kennen.

Fragen über Fragen

Dass die Krim für die Ukrai­ne ver­lo­ren ist – was soll dar­an falsch sein? Dür­fen deut­sche Offi­zie­re nicht mal mehr die Wahr­heit sagen? Wer genau woll­te die Demis­si­on des Inspek­teurs der Mari­ne? Das wür­de mich mal inter­es­sie­ren. Erstaun­lich auch, wie alert und eilig die Ukrai­ne die »Unge­heu­er­lich­keit« die­ses vor­geb­li­chen Faux­pas aus­nutzt, um Waf­fen­lie­fe­run­gen als »Wie­der­gut­ma­chung« zu for­dern. Schön­bach zu schas­sen – die­se Ent­schei­dung stößt ver­dien­ter­ma­ßen auf Kritik.

Das Feiglingsspiel

Dar­in liegt anschei­nend Putins größ­ter Trumpf: Die gegen­wär­ti­ge west­li­che Moral macht Krieg zu einer grö­ße­ren Schmach als Feig­heit. Das gibt den west­li­chen Herr­schern die Mög­lich­keit, im letz­ten Moment vom Pfad der Kon­fron­ta­ti­on abzu­sprin­gen und den Wäh­lern zu sagen: Woll­tet ihr etwa wirk­lich einen Krieg mit Russ­land wegen irgend­ei­ner Ukrai­ne? Fjo­dor Kra­schen­in­ni­kow Ein genau­er, kun­di­ger Blick auf Russ­land und die Ukrai­ne – und den Wes­ten. Lesenswert.

Lukaschen­ko muss end­lich weg, kei­ne Fra­ge. Aber ich wer­de den Gedan­ken nicht los, dass das zwar auch durch­aus im Sin­ne des gro­ßen Bru­ders ist, der aber eine ande­re Vor­stel­lung davon hat, wie das vor sich gehen soll­te. Ja, ich den­ke tat­säch­lich an die Krim.