Warum 1Live-Hörer massenhaft zu WDR 3 wechseln werden
Moderatoren sollen mit Coachings auf Linie gebracht werden.
Moderatoren sollen mit Coachings auf Linie gebracht werden.
Vom Radio zunehmend entfremdet.
Wenn ich wie gerade eben im Radio einen Journalisten sagen höre »Das ist ein okayer Preis«, dann stellen sich mir die Nackenhaare auf. Ich finde, etwas mehr Respekt vor der Sprache wäre ganz okay.
Dachte schon, ich hätte mich verhört. Da hatte doch tatsächlich jemand gerade gesagt »Ich habe es mir angelegen sein lassen …«. Eine so elegante Redewendung, und dann auch noch im Radio. Kaum zu glauben. Na ja, es war ein Verleger, der da sprach. In einer Kultursendung auf WDR5. Aber immerhin. Es fällt schon auf, wenn jemand deutlich über Facebook-Niveau redet. Oder schreibt.
Eben gerade lobte sich der Radiomensch vom WDR im »Morgenecho« selbst. Man brauche ihn und die seinen vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk, weil sie ja immer alles gründlich und sauber recherchieren. Als Beispiel, dass andere Informationen aus dem Netz oft nicht belastbar seien (was stimmt), nannte er Verschwörungstheorien, die dort kursieren. Da habe es etwa das von Trump verbreitete Märchen vom Kinderpornoring gegeben, den seine Gegenspielerin Clinton in einer Pizzeria betrieben habe. 2017 sei das gewesen.
Hm, dachte ich, hat der gerade 2017 gesagt?? Da war der Wahlkampf lange vorbei, Trump längst im Amt. Die Gaga-Geschichte mit der Pizzeria gab es. Aber ein Jahr zuvor.
So viel zum Thema WDR und gründliche Recherche. Eigenlob stinkt tatsächlich… 😉
Im verzweifelten Bemühen, dem medialen Gefasel zu den sattsam bekannten Themen zu entrinnen, zu denen längst alles gesagt ist, nur noch nicht von allen, habe ich heute bei WDR 3 Asyl gesucht und gefunden. Und höre fasziniert etwas über das Buch »Wohl bekam’s – in hundert Menus durch die Weltgeschichte«.
Wo Radio noch spannend und informativ ist.
Die Anzahl, Tiefe und Qualität der Beiträge heute vormittag auf WDR 5 ist wirklich beeindruckend. Man kommt mit dem Nach-Denken kaum nach. Großes Radio. Muss (und darf) auch mal gesagt werden.
Medien in der Kritik. Bei den Öffentlich-Rechtlichen wird man langsam nervös.
Das Radio war, als ich klein war, mein Zugang zur großen, weiten Welt.
Flucht vor dem hektischen Radiogequatsche.
Der Hörfunk ist auch nicht mehr das, was er mal war.
Ich stehe dazu. Es gibt nichts Schöneres, als an einem mehr oder weniger verregneten Samstagnachmittag im Internet zu surfen, Mails zu schreiben – und nebenbei die Bundesliga-Konferenz auf WDR 2 im Radio zu hören.