Schlingel

Es gab Zei­ten, da dach­te ich, Schlin­gel wäre mein Name. So oft wur­de mir die­se Bezeich­nung zuge­spro­chen. Manch­mal auch Schlimmeres.

Der Schlin­gel ist, folgt man den Gebrü­dern Grimm, ein Müßig­gän­ger und Tau­ge­nichts, ein »Faul­ent­zer, der schlin­ken schlan­ken geht«.[1]https://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB&lemma=Schlingel Das klingt jetzt sehr hart in mei­nen Ohren, wo doch der Schlin­gel zwar geschol­ten wird, aber doch mit einem zumin­dest ansatz­wei­se lachen­den Auge. Man ist ver­grätzt, aber kann ihm nicht wirk­lich böse sein. So jemand wie der Michel aus Lön­ne­ber­ga – den man auf Schwe­disch übri­gens »slyn­gel« hei­ßen würde.

Abge­lei­tet ist der Schlin­gel wohl von sei­ner Fort­be­we­gungs­art: „Schlin­gen gehen, schlen­dern“.[2]https://de.wiktionary.org/wiki/Schlingel

Als Syn­ony­me gel­ten unter ande­rem: Schla­wi­ner, Lau­se­ben­gel, Laus­bub, Ben­gel, Göre, Krab­be, Ran­ge, Frech­dachs, Fle­gel, Schelm, Luder, Lau­se­jun­ge, Frech­ling.[3]https://corpora.informatik.uni-leipzig.de/de/res?corpusId=deu_newscrawl_2011&word=Schlingel

Ja, das sind vie­le. Spra­che spie­gelt eben auch Bedarf.

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1 https://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB&lemma=Schlingel
2 https://de.wiktionary.org/wiki/Schlingel
3 https://corpora.informatik.uni-leipzig.de/de/res?corpusId=deu_newscrawl_2011&word=Schlingel

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