Kapitulation der Sprachhüter

Dabei han­delt es sich beim Gen­dern wirk­lich um Sprach­ver­ge­wal­ti­gung. Die schö­ne Schlicht­heit der deut­schen Spra­che lag immer auch im spar­sa­men Gebrauch dia­kri­ti­scher Zei­chen, Häk­chen und Punk­te. Die neu­en Gen­der­ster­ne, Unter­stri­che und Dop­pel­punk­te mit­ten im Wort oder der Schluck­auf (Glot­tis­schlag) der Moderator:innen ver­wan­deln jeden Text in eine geschun­de­ne Wüs­te­nei. Tho­mas Fas­ben­der Amen! Der Rat für deut­sche Recht­schrei­bung knickt vor dem Zeit­geist ein. Er soll­te sich auflösen.

Gendern rechnet sich nicht

Der Tages­spie­gel krebst beim Gen­dern zurück. Die Leser­schaft war von der woken Erzie­hungs­of­fen­si­ve nicht amü­siert. Offen­bar wur­de die Gram­ma­tik gleich mit ein­kas­siert – s.o.. Ist ja auch nur der Auf­ma­cher. Nicht so wichtig.

Sternstunde geht anders

Sehe nun schon eine Wei­le live die Regie­rungs­er­klä­rung. Kurz bevor ich aus lau­ter Lan­ge­wei­le bei Herrn Wie­se ein­ge­schla­fen bin, hat­te ich das Gefühl, ich sei statt im Bun­des­tag ver­se­hent­lich auf einem SPD-Bezirks­­­par­­tei­­tag gelan­det. Die bes­te Rede war die von Ami­ra Moha­med Ali (Lin­ke). Am kür­zes­ten gespro­chen und doch am meis­ten gesagt. Lan­ge gere­det, ohne was zu sagen – außer Flos­keln: Die Bie­le­fel­de­rin mit dem Grü­nen-Par­tei­buch. Und auch, wenn ich es nur ungern zuge­be: Merz war nicht so schlecht wie befürchtet. […]

A lesson in leadership

Lt. Gen Jay Sil­ver­ia had some fight­ing words for thou­sands of cadets, facul­ty and seni­or offi­cers at the Air Force Aca­de­my in Colo­ra­do this week after someone wro­te racial slurs on mes­sa­ge boards out­side the dorm rooms of five black students.

Kriegsbesoffene Kritiker

Leit­ar­tik­ler bemüh­ten sich etwa in einem Wett­be­werb um die mar­tia­lischs­te Spra­che in einer Art Son­der­be­richt­erstat­tung über das Mani­fest den Unter­zeich­nern die mora­li­sche Inte­gri­tät abzu­spre­chen. Der kon­ser­va­ti­ve Poli­tik­wis­sen­schaft­ler Heri­bert Mün­k­ler beschied etwa, das Mani­fest sei „gewis­sen­los“. Als sei schon der Wunsch nach Frie­den, egal ob in lau­te­rer Absicht oder mit unge­eig­ne­ten Mit­teln, eine Straf­tat. Dem Kom­men­tar von Fabio de Masi ist nicht viel hin­zu­zu­fü­gen. Ist halt ein extrem klu­ger Kopf.

Knochenlose Nachgiebigkeit, getarnt als Toleranz

Es gibt Tex­te, die gehö­ren in Stein gemei­ßelt. Die­ser ist so einer. Er ent­hält so vie­le Sät­ze, die ich unter­schrei­ben wür­de. Quiet Quit­ting ist jedoch kei­nes­wegs nur eine Rand­er­schei­nung der Arbeits­welt. Es hat die Gesamt­ge­sell­schaft erfasst und ist dort ein Resi­gna­ti­ons­phä­no­men der erschöpf­ten Mehr­heit. Die­se schaut zu, wie win­zi­ge Min­der­hei­ten laut- und mei­nungs­stark alles All­ge­mei­ne und Ver­all­ge­mei­ner­ba­re zurück­wei­sen, um die Gesell­schaft nach ihren Sen­si­bi­li­tä­ten umzu­bau­en. Man winkt nur noch müde ab, wenn Mino­ri­tä­ten den Dis­kurs domi­nie­ren, die ihr So-Sein höher schätzen […]