Störung des Nachdenkens

Man soll sich Rei­me machen, am bes­ten über­kreuz­te Rei­me, bei denen nicht alle Vers­zei­len auf den­sel­ben Reim aus­lau­fen. Aber ohne Bild gespro­chen: Rei­me sind Gleich­klän­ge, sie ste­hen für Schlüs­sig­keits­er­leb­nis­se. Sol­che sind nötig, damit wir glau­ben kön­nen, es loh­ne sich, über die Welt nach­zu­den­ken. Wer­den die Erklä­run­gen schwie­ri­ger als die ers­ten Befun­de, ist eine Stö­rung in der Psy­cho­öko­no­mie des Nach­den­kens pro­gram­miert. Durch gute Erklä­run­gen schei­nen die Din­ge ein­fa­cher zu hand­ha­ben. Peter Sloterdijk

Nur ein paar Tage nach Chris­mon hat es nun die NZZ erwischt. Auch die Schwei­zer sind aus mei­nen stän­di­gen Tabs geflo­gen. Sie dür­fen sich bei ihrem Chef Gujer bedan­ken. Ich kann eine gewis­se Men­ge an mir extrem wider­stre­ben­den Posi­tio­nen ertra­gen. Aber es gibt Gren­zen. Und tschüss!

Deppen-Komma mal wieder

Ein­fa­cher Ver­gleich. Kein Kom­ma. Was ist dar­an so schwierig?

Wenn eine Zei­tung aus der som­nam­bu­len Schweiz (!) unser quir­li­ges Det­mold als »schläf­rig« bezeich­net, ist das schon eine ziem­li­che Frech­heit. Immer­hin stimmt, dass Andre­as Voss­kuh­le Leo­pol­di­ner war. Aller­dings bleibt unklar, ob am L I oder am L II. Grab­bia­ner war er jeden­falls nicht. Nun ja, nobo­dy is per­fect. Sei­ne Vater war übri­gens stell­ver­tre­ten­der Regie­rungs­prä­si­dent – noch so eine eid­ge­nös­si­sche Ungenauigkeit.

»Ich bin ein rea­lis­ti­scher libe­ra­ler Pes­si­mist, weil ich die euro­päi­sche Geschich­te ken­ne.« Timo­thy Gar­ton Ash

Ja, es ist lang. Aber es lohnt sich.