Wenn es nach den Grünen geht, haben Deutsche möglichst in Mietskasernen zu leben. In Städten. Fraktionschef Anton Hofreiter sagt dem Traum vom Eigenheim auf dem Lande ziemlich unverblümt den Kampf an. Die elitären Spalter rudern zwar jetzt zurück – der Zwangs-Veggie-Day lässt grüßen -, aber das erscheint wenig glaubwürdig. Die Devise ist klar: Friede dem städtischen Plattenbau, Krieg dem ländlichen Eigenheim.
Unter anderem forderte der Spitzen-Grüne mehr Rechte für Kommunen, um zu verhindern, dass neue Baugebiete in ländlichen Regionen vor allem an Ortsrändern entstehen. Und weiter: »Ich finde es richtig, dass die Gemeinde im Notfall auch enteignen darf, wenn Besitzverhältnisse unklar sind oder sich Erbengemeinschaften streiten und deshalb ein Dorfkern verödet oder Wohnraum nicht geschaffen werden kann.«
Wahrscheinlich hatte der Grüne bei seiner Attacke gegen das Häuschen auf dem Lande auch den Windwahn seiner Parteifreunde im Sinn, denn: Wo keine Siedlung, da auch kein Mindestabstand zu Industriewindanlagen. Häuser weg, Windkraft hin. Schlauer Plan.
Mag sein, dass Hofreiter auch noch an die Schwierigkeiten der grünen Mobilitätswende dachte. Wer nicht pendeln muss, braucht keine Verbrenner. Nicht mal eine Ladestation für sein Yuppie-Mobil aka Elektroauto. Noch mal Win-Win. Ganz schön abgewichst, der grüne Bayer.
Nicht zuletzt hat Hofreiter seinem Intimfeind … äh, pardon … Realo-Parteifreund Kretschmann in BaWü erfolgreich ans Bein gepinkelt. Der steht in einem Monat vor Landtagswahlen. Im Ländle der Häuslebauer. Noch ein netter Nebeneffekt. Ja, der Anton ist schon ein ganz smarter.
»Einparteienhäuser verbrauchen viel Fläche, viele Baustoffe, viel Energie, sie sorgen für Zersiedelung und damit auch für noch mehr Verkehr.« Mit diesen Worten versucht der Top-Grüne laut Spiegel, seine Attacken gegen »Oma ihr klein Häuschen« zu rechtfertigen. Überhaupt: Immobilien als Altersvorsorge und als Rentengarantie »ist ein gefährlicher Mythos«, warnt der Chef der Grünen-Fraktion im Bundestag.
Oma muss sich Sorgen machen. Aber die hat es ja, wie es im grünen Dunstkreis heißt, als »alte Umwelt-Sau« eh nicht anders verdient.
Könnte schon sein, dass Eigenheim-Gegner Hofreiter da recht behält – falls die Grünen bei der Bundestagswahl erfolgreich sein sollten und mit Linken und ihrem künftigen Juniorpartner, der Borjans-Esken-SPD, eine Regierung bilden.
Auch an das Baukindergeld der Bundesregierung will Hofreiter. Er halte es für einen Fehler, »das Besitzen von Wohnraum so unkonditioniert staatlich zu finanzieren«. Stattdessen solle der Staat Steuergeld verwenden, »um bei den Mieten Abhilfe zu schaffen«.
Des Deutschen Eigenheim – ein weiterer Punkt der immer länger werden Verbotsliste der Gängel-Grünen. Tempolimit, Fahrverbote, Veggie-Day, überhöhte Strompreise und CO2-Abgabe als Erziehungsmittel an Tankstellen und im – da ham wir’s wieder – Eigenheim, aber auch der ohnehin schon teuren Mietwohnung etc etc. Vorsitzende Annalena Baerbock pellt sich da ein Ei drauf: »Der Vorwurf der Verbotspartei hat mich nie getroffen.«
Nicht wirklich überraschend: Die Linken springen Hofreiter bei. Mit Privatbesitz haben die es ja auch nicht so.
Am Rande bemerkt: Die Grünen scheinen auch vergessen zu haben, dass sie lange genug mit der SPD dieses Land regiert haben. Im Bund, aber auch – dort immer noch – in den Ländern und auf kommunaler Ebene. Sie sind also mit verantwortlich für den teils dramatischen Wohnungsmangel und den jahrelangen Ausverkauf öffentlicher Wohnungsbestände an internationale Mietheuschrecken.