Nach langer Zeit habe ich mal wieder ein Online-Medium abonniert, so wie man früher eine Zeitung abonniert hätte. Aus Überzeugung.
Das war eine gute Entscheidung. Wer hier länger mitliest, weiß, dass ich guten Journalismus natürlich zu schätzen weiß.
Das bringt mich zu einem wichtigen Punkt. Es ist kein deutsches, nicht mal ein deutschsprachiges Medium geworden. Es ist die New York Times.
Warum kein deutsches? Tja, ich könnte das lang und breit begründen. Habe ich ja punktuell auch immer wieder mal getan. Ich mag aber nicht mehr.
In aller Kürze: schlechte Schreibe, hohe Fehlerquote, Abwesenheit von Redigatur, Trend-Verliebtheit, penetrantes Schielen auf die sozialen Kloschüsseln, hysterische Klicksgewinnlerei, Nachrichten ohne Nachrichtenwert, tendenziöses Geschreibsel, ideologischer Belehrungs- und Erziehungsmurks, Recherchefaulheit, Mitkreischen im Papageienbaum, bekloppte Themensetzung, Gender-Gaga, ständiges Stochern in den Untiefen des brackigen Zeitgeisttümpels.
Das ödet mich an.[1]Die (Online-)Angebote des ÖRR sind noch mal ein eigenes, besonders trauriges Kapitel.
Es gibt ein paar wenige Ausnahmen bei Nachrichtenportalen – ntv, RND. Allerdings fällt mir insbesondere in der jüngsten Zeit auch dort auf, dass Maß und Mitte verloren gehen. Und manche AutorInnen ziehen das Niveau ungehindert runter. Dieser Krieg überfordert (zu) viele.
Anyway – daher wurde es die New York Times. Die können es halt. Immer noch.
Anmerkungen
↑1 | Die (Online-)Angebote des ÖRR sind noch mal ein eigenes, besonders trauriges Kapitel. |
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