Urlaub

Die meis­ten mei­ner Wor­te der Woche sind ja eher rar im Gebrauch. Die­ses hier nicht. Tat­säch­lich dürf­te es – ohne dafür irgend­ei­nen Beleg vor­wei­sen zu kön­nen, behaup­te ich das mal – zu den am meis­ten benutz­ten deut­schen Wor­ten gehö­re. Schon, weil man das Gemein­te dau­ernd ger­ne hät­te. Sind ja nicht alle schon glück­li­cher Pri­va­tier wie ich.

Offen gestan­den habe ich mir den­noch nie Gedan­ken über die Her­kunft des »Urlaubs« gemacht. Dabei ist das Wort doch merk­wür­dig genug, um sich ein­mal zu fra­gen, woher es eigent­lich kommt. Und sie­he da: Gar nicht uninteressant.

In »Urlaub« steckt »erlau­ben« drin. Es lei­tet sich vom alt­hoch­deut­schen „urloub« ab. Und das Sub­stan­tiv bedeu­tet »Erlaub­nis« – in die­sem Fall halt die Erlaub­nis, sich zu ent­fer­nen. Von der Trup­pe zum Beispiel.

In der höfi­schen Spra­che jener Zeit bezeich­ne­te es dann die Erlaub­nis weg­zu­ge­hen, die ein Höher­ste­hen­der oder eine Dame dem Rit­ter ertei­len konn­te. So baten im Hoch­mit­tel­al­ter Rit­ter ihren Lehns­her­ren um urloub, also um „Urlaub“.

Inter­es­sant ist auch die­se Vari­an­te: In alten Lie­bes­lie­dern kann Urlaub bedeu­ten, dass eine Bezie­hung – etwa durch die Walz von Hand­werks­ge­sel­len – eine Zeit­lang „still­ge­legt“ wird. Bezie­hungs­pau­se, sozusagen.

Man soll­te sich also drei­mal über­le­gen, bevor man/frau seufzt »Ich brau­che Urlaub!«. Könn­te miss­ver­stan­den werden. 🙂

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