Die polnischen Kriegsschäden wurden nie richtig entschädigt, nie vollständig gesühnt. Die Volksrepublik Polen verzichtete nach dem Krieg auf Entschädigungen, auf Druck der Sowjetunion, weil allein Moskau die deutschen Reparationszahlungen kassieren wollte. Das sagt Tomasz Kurianowicz, der Chefredakteur der Berliner Zeitung.
Wissen das die Deutschen? Heinz Reinefarth hat über 100.000 Polen getötet, nach dem Krieg war er Bürgermeister von Sylt
Berliner Zeitung
Anders als der Name Jürgen Stroop, der aus Detmold kam, sagte mir der Name Heinz Reinefarth nichts. Was zweifellos eine Wissenslücke darstellt. Zumal diese üble Nazi-Schlächter exemplarisch dafür steht, was in der Bundesrepublik mit der sogenannten Entnazifizierung falsch gelaufen ist. Und das ist nicht reparabel.
Interessant in dem Zusammenhang – möglicherweise sogar für die Frage von Reparationszahlungen – ist allerdings auch die Verstrickung von »Hilfswilligen« in den NS-Massenmord. Da wäre etwa Jakub Bondarenko. Er verübte mit der Ukrajinska powstanska armija (UPA) an Massakern gegen Juden und Polen – nicht nur an der Seite der SS bei der Niederschlagung des Aufstandes in Warschau. Die meisten Opfer von Mord und Vergewaltigung in Wolhynien und Ostgalizien waren Frauen und Kinder.