Die Kuh ist vom Eis

Dirk Becker, (l.) Spre­cher der lip­pi­schen Bür­ger­meis­ter, und Land­rat Dr. Axel
Leh­mann (bei­de SPD) freu­en sich über die Eini­gung bei der Kreis­um­la­ge. (Foto: Kreis Lippe)

Das Getö­se um die Höhe der Kreis­um­la­ge in Lip­pe – es war wohl wie stets mehr Thea­ter­don­ner als alles ande­re. Recht schnell haben sich die 16 Bür­ger­meis­ter und der Kreis (mehr­heit­lich) geeinigt.

»Im Namen der lip­pi­schen Bür­ger­meis­ter bedan­ke ich mich beim Land­rat für die kon­struk­ti­ven Gesprä­che in der Bür­ger­meis­ter­kon­fe­renz am 16. Janu­ar und in der Son­der­sit­zung des Arbeits­krei­ses Kreis­um­la­ge am 19. Janu­ar und dass es nun­mehr gelun­gen ist, eine Kreis­um­la­ge für das Jahr 2024 in Höhe von 227,9 Mil­lio­nen Euro vor­zu­se­hen«, erklärt Dirk Becker (SPD, Oer­ling­hau­sen) als Spre­cher der lip­pi­schen Bürgermeister.

Hier­zu habe der Land­rat sei­ne Zusa­ge ein­ge­hal­ten und Haus­halts­ver­bes­se­run­gen von drit­ter Sei­te, ins­be­son­de­re durch eine um 0,2 Pro­zent gerin­ge­re Umla­ge für den Land­schafts­ver­band, an die Städ­te und Gemein­den wei­ter­ge­ge­ben. Zusätz­lich ist der Kreis den Städ­ten und Gemein­den mit wei­te­ren 2,4 Mil­lio­nen Euro ent­ge­gen­ge­kom­men. Dabei han­delt es sich vor allem um eine Betei­li­gung des Bun­des an den Flüchtlingskosten. 

Land­rat Axel Leh­mann (eben­falls SPD): »Wir gehen hier für unse­re Kom­mu­nen ins Risi­ko, weil noch völ­lig unklar ist, in wel­cher Höhe die­se Bun­des­be­tei­li­gung tat­säch­lich beim Kreis Lip­pe ankommt.« Ins­ge­samt fällt die Kreis­um­la­ge im Etat­ent­wurf nun um fünf Mil­lio­nen Euro gerin­ger aus als im Spät­herbst ver­gan­ge­nen Jah­res ursprüng­lich vor­ge­se­hen. Im Ver­gleich zum Jahr 2023 steigt sie dage­gen um gut 20 Mio. Euro, weil all­ge­mei­ne Preis­stei­ge­run­gen und Tarif­er­hö­hun­gen auch beim Kreis durchschlagen.

»Mit dem nun­mehr gefun­de­nen Kom­pro­miss ertei­len alle Bür­ger­meis­ter – mit Aus­nah­me von Barn­trup – nach­träg­lich ihr Ein­ver­neh­men«, so Oer­ling­hau­sens Bür­ger­meis­ter Dirk Becker wei­ter. Barn­trups Bür­ger­meis­ter Bor­ris Ort­mei­er (CDU) ver­wei­ger­te die Zustim­mung. Ihm rei­chen die Spar­be­mü­hun­gen des Krei­ses nicht aus. 

Wunsch der Bür­ger­meis­ter sei es, so Weber, dass die­ses Ergeb­nis nun auch poli­tisch vom Kreis­tag mit­ge­tra­gen wird und dass ins­be­son­de­re mit Blick auf die Fol­ge­jah­re die sicher­lich schwie­ri­gen Kon­so­li­die­rungs­be­mü­hun­gen erfolg­reich fort­ge­setzt wer­den, um bereits jetzt die Grund­la­ge dafür zu legen, dass für das wohl noch schwie­ri­ge­re Haus­halts­jahr 2025 neue finan­zi­el­le Spiel­räu­me geschaf­fen werden. 

Land­rat Leh­mann betont, dass der gesam­ten kom­mu­na­len Fami­lie in NRW – Städ­ten und Gemein­den eben­so wie den Krei­sen – das Was­ser finanz­po­li­tisch bis zum Hal­se steht. »Wir brau­chen auch künf­tig gegen­sei­ti­ge Soli­da­ri­tät in der kom­mu­na­len Fami­lie und Unter­stüt­zung aus Düs­sel­dorf und Berlin.«

Für die Bür­ger­meis­ter betont Dirk Becker: »Es ist zwin­gend gebo­ten, dass das Land zusätz­li­ches Geld für eine bes­se­re finan­zi­el­le Aus­stat­tung der Kom­mu­nen zur Ver­fü­gung stellt. Auch der Bund muss künf­tig von ihm beschlos­se­ne Leis­tun­gen und Geset­ze voll­um­fäng­lich gegen­fi­nan­zie­ren. Es kann nicht sein, dass dies die Städ­te und Gemein­den ent­we­der direkt oder indi­rekt über Umla­gen des LWL und des Krei­ses finanzieren.«

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