James Jacob Machobane – diesen Namen sollte eigentlich jedes Kind kennen. Zumindest in Afrika. Ein Mann, der ein ebenso einfaches wie wirksames und funktionierendes und nachhaltiges Konzept gegen den Hunger in seiner Heimat Lesotho hatte. Eine Art Vorläufer dessen, was wir heute Permakultur nennen. Dazu wurde heute ein Beitrag auf Arte wiederholt.
Dass die Menschen dort 73 Jahre nach dem Start von Machobanes Programm noch immer hungern, von Lebensmittelspenden abhängig sind, ihre Dörfer verlassen müssen, um sich als Arbeitssklaven oder Prostituierte zu verkaufen, ist schwer zu verstehen. Es müsste nicht sein.
“Ntlafatsa motho pele, motho a ntlafatse naha”
J. J. Machobane
“First develop man and man will develop the land”
Für das spezielle Klima Lesothos entwickelte Machobane das Agrarkonzept Mantša Tlala (Drive out hunger). Es fußte im wesentlichen auf drei lokal verfügbaren Komponenten: Kompost, Pferdemist, Asche. Und eine spezielle Fruchtfolge. Außerdem führte der damals bekannte Schriftsteller die Kartoffel als wichtiges Grundnahrungsmittel in Lesotho ein.
Machobane schulte Ende der 50er Jahre viele Farmer in seinem System, das heute als Machobane Farming System (MFS) bekannt ist. Allerdings sind es heute nur wenige, die immer noch so wirtschaften – dies allerdings sehr erfolgreich. Heute sollen es 3.000 Bauern sein, die mit dem Machobane-System arbeiten.[1]Farming System in Lesotho
Warum Machobanes Wirtschaftsweise in dem komplett von Südafrika umschlossenen Bergland weitgehend in Vergessenheit geraten ist, mit teils verheerenden Folgen, ist nicht wirklich zu verstehen. Es sei denn, westliche »Investoren« hätten dazu beigetragen – etwa, um ihren Kunstdünger zu verkaufen.
Wer genau hinhört, wird genau das in der Dokumentation auf Arte zu hören bekommen – aus dem Munde des Agrarministers (der mit dem fetten Toyota-Pickup). Die wenigen Subventionen für das Machobane-System wurden nach seiner Entscheidung in das Intensiv-System nach westlichem Muster umgeleitet.
James Machobane hat noch nicht einmal einen Wikipedia-Eintrag.[2]Immerhin gibt es eine Webseite, die sich mit Machobanes Wirken befasst. Allerdings könnte sie informativer sein. Beispielsweise fehlt etwas so Grundlegendes wie eine schlichte Biografie Machobanes.
Anmerkungen
↑1 | Farming System in Lesotho |
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↑2 | Immerhin gibt es eine Webseite, die sich mit Machobanes Wirken befasst. Allerdings könnte sie informativer sein. Beispielsweise fehlt etwas so Grundlegendes wie eine schlichte Biografie Machobanes. |