Die vermeidbare Hungersnot

https://www.youtube.com/watch?v=VqI3RYmcpfI

James Jacob Mach­oba­ne – die­sen Namen soll­te eigent­lich jedes Kind ken­nen. Zumin­dest in Afri­ka. Ein Mann, der ein eben­so ein­fa­ches wie wirk­sa­mes und funk­tio­nie­ren­des und nach­hal­ti­ges Kon­zept gegen den Hun­ger in sei­ner Hei­mat Leso­tho hat­te. Eine Art Vor­läu­fer des­sen, was wir heu­te Per­ma­kul­tur nen­nen. Dazu wur­de heu­te ein Bei­trag auf Arte wiederholt.

Dass die Men­schen dort 73 Jah­re nach dem Start von Mach­oba­nes Pro­gramm noch immer hun­gern, von Lebens­mit­tel­spen­den abhän­gig sind, ihre Dör­fer ver­las­sen müs­sen, um sich als Arbeits­skla­ven oder Pro­sti­tu­ier­te zu ver­kau­fen, ist schwer zu ver­ste­hen. Es müss­te nicht sein.

“Ntla­fat­sa motho pele, motho a ntla­fat­se naha”
“First deve­lop man and man will deve­lop the land”

J. J. Machobane
James Jacob Machobane.

Für das spe­zi­el­le Kli­ma Leso­thos ent­wi­ckel­te Mach­oba­ne das Agrar­kon­zept Man­tša Tla­la (Dri­ve out hun­ger). Es fuß­te im wesent­li­chen auf drei lokal ver­füg­ba­ren Kom­po­nen­ten: Kom­post, Pfer­de­mist, Asche. Und eine spe­zi­el­le Frucht­fol­ge. Außer­dem führ­te der damals bekann­te Schrift­stel­ler die Kar­tof­fel als wich­ti­ges Grund­nah­rungs­mit­tel in Leso­tho ein. 

Mach­oba­ne schul­te Ende der 50er Jah­re vie­le Far­mer in sei­nem Sys­tem, das heu­te als Mach­oba­ne Far­ming Sys­tem (MFS) bekannt ist. Aller­dings sind es heu­te nur weni­ge, die immer noch so wirt­schaf­ten – dies aller­dings sehr erfolg­reich. Heu­te sol­len es 3.000 Bau­ern sein, die mit dem Mach­oba­ne-Sys­tem arbei­ten.[1]Far­ming Sys­tem in Leso­tho

War­um Mach­oba­nes Wirt­schafts­wei­se in dem kom­plett von Süd­afri­ka umschlos­se­nen Berg­land weit­ge­hend in Ver­ges­sen­heit gera­ten ist, mit teils ver­hee­ren­den Fol­gen, ist nicht wirk­lich zu ver­ste­hen. Es sei denn, west­li­che »Inves­to­ren« hät­ten dazu bei­getra­gen – etwa, um ihren Kunst­dün­ger zu verkaufen. 

Wer genau hin­hört, wird genau das in der Doku­men­ta­ti­on auf Arte zu hören bekom­men – aus dem Mun­de des Agrar­mi­nis­ters (der mit dem fet­ten Toyo­ta-Pick­up). Die weni­gen Sub­ven­tio­nen für das Mach­oba­ne-Sys­tem wur­den nach sei­ner Ent­schei­dung in das Inten­siv-Sys­tem nach west­li­chem Mus­ter umgeleitet.

James Mach­oba­ne hat noch nicht ein­mal einen Wiki­pe­dia-Ein­trag.[2]Immer­hin gibt es eine Web­sei­te, die sich mit Mach­oba­nes Wir­ken befasst. Aller­dings könn­te sie infor­ma­ti­ver sein. Bei­spiels­wei­se fehlt etwas so Grund­le­gen­des wie eine schlich­te Bio­gra­fie Mach­oba­nes.

Anmer­kun­gen

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1 Far­ming Sys­tem in Lesotho
2 Immer­hin gibt es eine Web­sei­te, die sich mit Mach­oba­nes Wir­ken befasst. Aller­dings könn­te sie infor­ma­ti­ver sein. Bei­spiels­wei­se fehlt etwas so Grund­le­gen­des wie eine schlich­te Bio­gra­fie Machobanes.

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