Wenn man, wie ich, meistens WDR 2 im alten Philetta-Küchenradio hört und dann mal beim Deutschlandfunk reinstolpert, merkt man erst wirklich, wie wohltuend sich der DLF von allem anderen unterscheidet.
Herrlich unaufgeregt, sachlich, ohne das ganze Gejingle, ohne bescheuerte Müsli-Werbung und ohne die ätzende WDR-Eigenwerbung, ohne schlecht ausgebildete »Reporter«, die halbgares Zeug vor sich hinstammeln, ohne alberne Spielchen und ohne bemühte Komik – einfach journalistisch solide Arbeit. Gilt übrigens sinngemäß auch für das Onlineangebot des DLF.
WDR 2 ist für mich Geschichte. Ich nehme an, das soll auch so, und hat Methode. Die wollen eine andere Hörerklientel – und werden sie auch bekommen.
Wenn ich noch WDR-Radio höre, dann ist es WDR 5. Das ist ähnlich solide, interessant, substantiell und nicht so zeitgeistgetrieben hektisch wie seine »jüngeren Geschwister« WDR 2 und – am allerschlimmsten – EinsLive. Wenn ich das hören muss, wie neulich, als ich damit im Wartezimmer einer Zahnärztin zwangsbeschallt (!) wurde, bekomme ich auf der Stelle Blutdruck und Amoklaufgelüste. Furchtbar! Fluchtimpuls!