Kladderadatsch

Durch­ein­an­der, Cha­os, Wirr­warr, Unord­nung – der Klad­de­ra­datsch[1]DWDS ist ein Wort, das sich nicht ablei­ten lässt und den­noch auf wun­der­sa­me Wei­se ver­ständ­lich ist. Es ist, den­ke ich, inso­fern ein sprach­li­cher Cou­sin des Tohu­wa­bo­hu.[2]Duden

Und es ist schon sehr lan­ge in Gebrauch. Lan­ge genug auf den Fall, um als Namens­ge­ber für das Witz­blatt (eher Zeit­schrift für poli­ti­sche Sati­re) aus dem 19. Jahr­hun­dert zu wer­den. Schon die Gebrü­der Grimm kann­ten es und nah­men es ihr Deut­sches Wör­ter­buch auf.[3]Deut­sches Wör­ter­buch Der »Klad­de­ra­datsch« erschien auf den Tag genau vor 170 Jah­ren zum ers­ten Mal – am 7. Mai 1848 – und bis 1944.

Kladderadatsch_No._1
Ers­te Num­mer des Klad­de­ra­datsch, 7. Mai 1848.

Und dann wäre da noch der »gro­ße Klad­de­ra­datsch«, ein »viel­ge­brauch­tes Schlag­wort der deut­schen Sozi­al­de­mo­kra­tie in der Zeit des Kai­ser­reichs. Es soll­te den Zusam­men­bruch der bür­ger­li­chen Gesell­schaft beschrei­ben, der immer wie­der für eine nahe Zukunft vor­her­ge­sagt wur­de.«[4]Wiki­pe­dia

Rea­li­täts­sinn war die Sache der Sozis offen­bar noch nie. 😉

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