Es sind hochsubventionierte Beamtenapparate, in denen eine entsprechende Mentalität herrscht.
Ohne Not rennen sie der Quote hinterher
Lesenswert. Und fast alles davon würde ich unterschreiben. [1]Es ist nur ein Detail, aber ich bin dem Autoren auch SEHR dankbar für den Hinweis auf »Babylon Berlin«. Das ist eine einzige Frechheit!
Bei den Öffentlich-Rechtlichen[2]Struktur, Kosten, Finanzierung steigt langsam aber stetig die Nervosität. Jedenfalls wenn man die zunehmende Berichterstattung (in eigener Sache) als Gradmesser nimmt. Sollte das Volksbegehren in der Schweiz zur Abschaffung der »Billag« (Pendant zur deutschen Gebühreneinzugszentrale GEZ) an diesem Sonntag erfolgreich sein, wird die Debatte über die zwangsweise erhobenen Rundfunk- und Fernsehabgaben mit Macht und unaufhaltsam zu uns herüberschwappen. Vielleicht auch dann, wenn die Initiative scheitert.
Zwar werden die Betroffenen alles daran setzen, das zu verhindern – und sie sitzen ja schließlich an der Quelle bzw. am Hahn -, aber das muss ja nicht funktionieren.
Veteranen als Leumundszeugen
Da gilt der alte Satz: Wer den Sumpf trockenlegen will, darf nicht die Frösche um ihre Meinung fragen.
Die Frösche quaken aber auch ungefragt laut genug. Einstweilen reicht es jedoch nur für Eigenlob und das Schwingen der Nazikeule gegen alle Kritiker.
Es gibt fantastische öffentlich-rechtliche Sendungen, mit Herzblut und Finesse gemacht von großartigen Journalisten, Produzenten oder Drehbuchschreibern. Nur müssen die um jeden Cent und jeden Sendeplatz kämpfen, während seichte Serien, banale Shows, biedere Filmchen und teure Sportereignisse sämtliche Kanäle verstopfen.
Stimmt. Verblödungsprogramme allenthalben. Qualitätssender wie Arte hingegen müssen Wiederholung auf Wiederholung senden, da es zu mehr oft nicht reicht.
Es fällt auf, dass schon jetzt immer so getan wird, als sei der ÖR unantastbar. Und die rund 8 Milliarden (!) Euro jedes Jahr aus dem Rundfunkbeitrag eigentlich noch viel zu wenig. [3]Aufgepumpter Apparat [4]Öffentlich-rechtliche Rentneranstalt [5]Kassensturz [6]Gnadenlose Geldeintreiber
Das mag glauben wer will. Wer sich etwa den aufgeblähten WDR [7]Die Anstalt mit Sitz in Köln hat an die 4.400 feste und Tausende freie Mitarbeiter und gilt als zweitgrösster Sender Europas nach der – allerdings renommierten – britischen BBC. ansieht, der in jeden Winkel des Landes wuchert und einen nicht geringen Teil zum Beispiel seiner Radio-Sendezeit zur Eigenwerbung für irgendwelche Albernheiten oder seine rollenden Diskos missbraucht, erkennt mühelos Einsparpotenzial.[8]Ich persönlich finde im Radio alles außer WDR5, WDR3 mit Abstrichen- und natürlich Deutschlandfunk – ziemlich unerträglich. [9]Besser Radio hören [10]Einfach mal abschalten
Die Abwehrdebatte wird schon vorbeugend so geführt, als gehe es um alles oder nichts, um die Demokratie an sich, den Fortbestand der Welt. Mindestens.
Dabei bleibt allerdings die Frage unbeantwortet, warum sich Zeitungen und Magazine, die ja mindestens ebenso essentiell für die freie Presse wären, im Wettbewerb selbst finanzieren müssen, ÖR-Radio und ÖR-Fernsehen hingegen nur den Geldhahn aufzudrehen brauchen.[11]Und dann trommeln sie dämlicherweise auch noch pausenlos für diejenigen, die ihnen wie den Printmedien ohnehin den Garaus machen werden: Facebook und Co.
Wie wäre es mit effizienteren, schlanken Strukturen? Mit etwas Selbstkritik? Mit weniger Überheblichkeit? Mit journalistischer Intensivierung statt Extensivierung? Und mit einem qualitativ und handwerklich besseren Angebot?
Und dann reden wir nochmal darüber, was das kosten muss und kosten darf.
Anmerkungen
↑1 | Es ist nur ein Detail, aber ich bin dem Autoren auch SEHR dankbar für den Hinweis auf »Babylon Berlin«. Das ist eine einzige Frechheit! |
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↑2 | Struktur, Kosten, Finanzierung |
↑3 | Aufgepumpter Apparat |
↑4 | Öffentlich-rechtliche Rentneranstalt |
↑5 | Kassensturz |
↑6 | Gnadenlose Geldeintreiber |
↑7 | Die Anstalt mit Sitz in Köln hat an die 4.400 feste und Tausende freie Mitarbeiter und gilt als zweitgrösster Sender Europas nach der – allerdings renommierten – britischen BBC. |
↑8 | Ich persönlich finde im Radio alles außer WDR5, WDR3 mit Abstrichen- und natürlich Deutschlandfunk – ziemlich unerträglich. |
↑9 | Besser Radio hören |
↑10 | Einfach mal abschalten |
↑11 | Und dann trommeln sie dämlicherweise auch noch pausenlos für diejenigen, die ihnen wie den Printmedien ohnehin den Garaus machen werden: Facebook und Co. |