Der Staat als Hampelmann

Vor­ges­tern Kaf­fee, Milch und Eier auf Arte – ges­tern dann Fleisch auf 3sat.

An des­il­lu­sio­nie­ren­den TV-Dokus ist die­se Woche kein Man­gel. Beson­ders schlimm fand ich, wie ges­tern zu erfah­ren war, dass bestimm­te quä­le­ri­sche Stall­for­men (Kas­ten­stand) für Schwei­ne seit 28 Jah­ren (!) ver­bo­ten sind und es kei­nen küm­mert. Die Klöck­ner (CSU) woll­te das sogar nach­träg­lich lega­li­sie­ren und somit vor der Fleisch­lob­by kapitulieren.

Man muss kein mili­tan­ter Tier­schüt­zer oder Hard­core-Vega­ner sein, um das erbärm­lich zu finden.

Im Schnitt wer­den Erzeu­ger­be­trie­be in Deutsch­land alle 15 Jah­re kon­trol­liert. Klar, dass da jeder macht, was er will. Der Staat macht sich zum Ham­pel­mann der Fleischindustrie.

Die Ver­ant­wor­tung beim Ver­brau­cher abzu­la­den nach dem Mot­to »Dann kauf’ halt bio…« greift zu kurz. So kauft sich höchs­tens der Ein­zel­ne ein gutes Gewis­sen. Aber ers­tens ist ein Sie­gel kei­ne Garan­tie, und zwei­tens ändert das an den Struk­tu­ren der Bran­che gar nichts. Da muss man ganz woan­ders ansetzen.

Außer­dem soll­te man in den Grund­schu­len ab den drit­ten Klas­sen die­se Doku­men­ta­ti­on kind­ge­recht aufbereitet/ergänzt zei­gen. Das zeigt Wir­kung. Ganz sicher.

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