Nach Angaben des Kreises Paderborn sind drei Greifvögel, die im vergangenen Jahr tot aufgefunden worden waren, vergiftet worden. Das haben die Laboruntersuchungen ergeben. Es handelt sich dabei um zwei Rotmilane und einem Mäusebussard, die in der Region Lichtenau beziehungsweise Fürstenberg gefunden wurden.
„Beide Vogelarten gehörten zu den streng geschützten Tieren: Es ist verboten ihnen nachzustellen, sie zu verletzen oder zu töten. Wir werden daher jeden Vorfall dieser Art der Staatsanwaltschaft melden“, betont Klaus Kasmann, Leiter des Amtes für Umwelt, Natur und Klimaschutzes des Kreises Paderborn. Auch über die Vergiftung dieser drei Vögel ist die Staatsanwaltschaft Paderborn bereits informiert worden.
Laut Laborbefund wurde bei den gefundenen Greifvögeln eine Vergiftung mit dem Pflanzenschutzmittel Carbofuran festgestellt. Von diesem Pestizid, das hierzulande verboten ist, ist nach Angaben der Behörde bekannt, dass es häufig von Wilderern zur Präparierung von Fleischstücken genutzt wird. »Diese werden dann als Köder für aasfressende Greifvögel ausgelegt.«
Einige Greifvogelarten überwintern in Deutschland, andere verbringen die Wintermonate in südlichen Gefilden. Diese Zugvögel kehren nun in ihr Sommerquartier zurück. Daher bittet das Kreisumweltamt darum, nun besonders achtsam zu sein und den Fund toter Greifvögel zu melden.
„Auch bitten wir Spaziergänger uns zu melden, wenn sie ausliegende Fleischköder bemerken. Sind diese vergiftet, können sie nicht nur für Greifvögel, sondern auch für Hunde und Katzen gefährlich sein“, so Kasmann.
Über den oder die Urheber kann man nur spekulieren. Allerdings kommen solche Fälle seit Jahren immer wieder in der Nähe von Flächen vor, auf denen Windindustrieanlagen stehen oder geplant sind – so wie etwa aktuell auf dem Kamm des Teutoburger Waldes an der Gauseköte. Gerade auch der Kreis Paderborn ist eine Hochburg der Windindustrie. [1]Wer vergiftet den Rotmilan? [2]Erneut tote Rotmilane [3]Das Kettensägen-Massaker im Namen der Energiewende [4]Erkennen, Handeln, Verfolgen [5]Die Opferzahlen sind viel höher als gedacht