Am vergangenen Mittwoch hat Deutschland eine Dunkelflaute erlebt. Nicht nur politisch, sondern mit potentiell verheerenden Folgen im Energienetz. Die sogenannte Energiewende zeigte sich von ihrer schlechtesten Seite. Gegen 7:15 Uhr konnten die »Erneuerbaren« nur noch 12,4 Prozent zur Last beisteuern. Deutschland hat am Mittwoch zeitweise »das Maximum an Strom produziert, das ohne Wind- und Solarkraft produziert werden kann.«[2]Das passiert bei einer Dunkelflaute Die Folge: Die Preise für Strom an der Börse explodierten.
Solche „Dunkelflauten“ sind dieser Analyse zufolge das härteste Problem der Energiewende. Selbst wenn Deutschland es schaffen sollte, seine Wind- und Solarkraftwerke wie geplant zu vervielfachen: Ist es Nacht und windstill, nützt die ganze installierte Leistung nichts. Damit das ganze Jahr über genug Strom fließt, brauche es ein fein austariertes Zusammenspiel von allen Komponenten des Stromnetzes. Ohne fossile Stromerzeuger müssten die Karten komplett neu gemischt werden.[3]Extremes Klumpenrisiko
Der für 2030 geplante Kohleausstieg sei dabei noch das kleinere Problem. Rein rechnerisch seien derzeit genug Gaskraftwerke installiert, um die Lücke zu füllen. Doch spätestens, wenn Deutschland bis 2045 völlig ohne fossile Brennstoffe, also auch ohne Erdgas, auskommen will, werde es eng. „Wir haben zahlreiche Studien dazu durchgerechnet und modelliert“, schreibt Michael Sterner, Professor für Energiespeicher an der OTH Regensburg, in seinem Buch „So retten wir das Klima“. Beim gegenwärtigen Anteil von 50 Prozent der Erneuerbaren reichten die vorhandenen Kurzzeitspeicher aus. „Ab einem Anteil von 70 Prozent steigt der Bedarf allerdings sprunghaft an, und von 80 auf 100 Prozent erhöht er sich noch mal um den Faktor 2 bis 4.“
Anmerkungen