Kein Strom aus Sonne und Wind und explodierende Strompreise

Aktu­el­le Daten für den Novem­ber. [1]Resi­du­al­last

Am ver­gan­ge­nen Mitt­woch hat Deutsch­land eine Dun­kel­flau­te erlebt. Nicht nur poli­tisch, son­dern mit poten­ti­ell ver­hee­ren­den Fol­gen im Ener­gie­netz. Die soge­nann­te Ener­gie­wen­de zeig­te sich von ihrer schlech­tes­ten Sei­te. Gegen 7:15 Uhr konn­ten die »Erneu­er­ba­ren« nur noch 12,4 Pro­zent zur Last bei­steu­ern. Deutsch­land hat am Mitt­woch zeit­wei­se »das Maxi­mum an Strom pro­du­ziert, das ohne Wind- und Solar­kraft pro­du­ziert wer­den kann.«[2]Das pas­siert bei einer Dun­kel­flau­te Die Fol­ge: Die Prei­se für Strom an der Bör­se explodierten.

Solar- und Wind­an­la­gen sind das, was man ein extre­mes Klum­pen­ri­si­ko nennt. Wenn sie aus­fal­len, dann fal­len sie alle gleich­zei­tig aus. Es ist nachts und bei Flau­te fast egal, wie viel Pho­to­vol­ta­ik oder Wind­rä­der man hat.

Schlim­me Dunkelflaute

Sol­che „Dun­kel­flau­ten“ sind die­ser Ana­ly­se zufol­ge das här­tes­te Pro­blem der Ener­gie­wen­de. Selbst wenn Deutsch­land es schaf­fen soll­te, sei­ne Wind- und Solar­kraft­wer­ke wie geplant zu ver­viel­fa­chen: Ist es Nacht und wind­still, nützt die gan­ze instal­lier­te Leis­tung nichts. Damit das gan­ze Jahr über genug Strom fließt, brau­che es ein fein aus­ta­rier­tes Zusam­men­spiel von allen Kom­po­nen­ten des Strom­net­zes. Ohne fos­si­le Strom­erzeu­ger müss­ten die Kar­ten kom­plett neu gemischt wer­den.[3]Extre­mes Klum­pen­ri­si­ko

Der für 2030 geplan­te Koh­le­aus­stieg sei dabei noch das klei­ne­re Pro­blem. Rein rech­ne­risch sei­en der­zeit genug Gas­kraft­wer­ke instal­liert, um die Lücke zu fül­len. Doch spä­tes­tens, wenn Deutsch­land bis 2045 völ­lig ohne fos­si­le Brenn­stof­fe, also auch ohne Erd­gas, aus­kom­men will, wer­de es eng. „Wir haben zahl­rei­che Stu­di­en dazu durch­ge­rech­net und model­liert“, schreibt Micha­el Ster­ner, Pro­fes­sor für Ener­gie­spei­cher an der OTH Regens­burg, in sei­nem Buch „So ret­ten wir das Kli­ma“. Beim gegen­wär­ti­gen Anteil von 50 Pro­zent der Erneu­er­ba­ren reich­ten die vor­han­de­nen Kurz­zeit­spei­cher aus. „Ab einem Anteil von 70 Pro­zent steigt der Bedarf aller­dings sprung­haft an, und von 80 auf 100 Pro­zent erhöht er sich noch mal um den Fak­tor 2 bis 4.“

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