Die Lerche stirbt und singt dazu

Bedroht: die Feldlerche. (Foto: Manfred Delpho)
Bedroht: die Feld­ler­che. (Foto: Man­fred Delpho)

Die Feld­ler­che ist als bedroh­ter Vogel zum zwei­ten Mal nach 1998 »Vogel des Jah­res«. Man­che schrei­ben, sie sei »Preis­trä­ger«. Das ist Quatsch. Ich den­ke, sie hat eher die Arschkarte.

Nun, die Ler­che weiß davon nichts und stirbt ein­fach so aus, wenn auch nicht gleich. Dazu singt sie sogar noch sehr schön.

Auf­fäl­lig ist, dass fast immer auf eine ver­fehl­te Land­wirt­schafts­po­li­tik ver­wie­sen wird, wenn es um ver­schwin­den­de Insek­ten und bedroh­te Vogel­ar­ten geht. Das ist natür­lich nicht falsch, aber eben auch nicht die gan­ze Wahrheit.

Sieht grün aus, ist aber den­noch lebensfeindlich.

Tat­säch­lich fal­len Insek­ten und Vögel eher einer ver­fehl­ten Ener­gie­po­li­tik zum Opfer. Sie fin­den in den für Ener­gie­pflan­zen bewusst und staat­lich geför­dert ange­leg­ten Mais­wüs­ten und Raps-Todes­zo­nen[1]… und das wird noch viel schlim­mer kei­ne Nah­rung mehr – oder wer­den von den dar­aus auf­ra­gen­den Ener­gie­in­dus­trie-Roto­ren geschred­dert. Selek­ti­on durch angeb­li­che Öko­lo­gie. Heu­che­lei in grün.[2]Die Wie­der­kehr des Nitrat­pro­blems gehört eben­falls in die­sen The­men­kreis.

Wer sich da etwa aus Über­zeu­gung und als aner­kann­ter Natur­ex­per­te für den Rot­mi­lan ein­setzt, der neben den Stör­chen und dem See­ad­ler[3]zum Bei­spiel hier beson­ders häu­fig den Ener­gie­in­dus­trie-Roto­ren zum Opfer fällt, der wird dann schon mal von der wind­kraft­af­fi­nen Lei­tung der Unte­ren Land­schafts­be­hör­de sei­nes Hei­mat­krei­ses genö­tigt, bei Vor­trä­gen zu den Rot­mi­la­nen die Gefah­ren der Wind­kraft-Roto­ren für Vögel und Fle­der­mäu­se nicht so hoch zu hän­gen und bei den Geg­nern von Wind­kraft­an­la­gen am bes­ten gar nicht zu erwäh­nen. Sonst wer­de die wei­te­re Zusam­men­ar­beit mit ihm als Natur- und Tier­fil­mer doch erschwert.

Man darf das eine unver­schäm­te Erpres­sung nen­nen. Die aber nicht funk­tio­niert hat.

Bedro­hen und ver­grä­men kön­nen die Akti­vis­ten sowie­so gut.

Von einem Wind­an­la­gen-Rotor bru­tal getö­te­ter Rot­mi­lan. »Schwund ist über­all«, sag­te mir mal ein prak­ti­zie­ren­der Grü­ner, einer aus der Elektro-Fraktion.

Der Zusam­men­hang[4]Mono­kul­tu­ren für Bio­mas­se [5]Mit Öko­en­er­gie in die Mais­wüs­te [6]Hoch sub­ven­tio­nier­te Umwelt­ver­nich­tung ist nicht neu, wird aber in den aktu­el­len Mel­dun­gen über die »Preis­ver­lei­hung« pein­lich ver­schwie­gen. Man muss schon die oben ver­link­te Ori­gi­nal-Mit­tei­lung von NABU und LBV lesen. Und selbst dar­in fin­det sich kei­ne ein­deu­ti­ge Benen­nung die­ses Teils der Verantwortlichkeiten.

»Beson­ders für die Feld­ler­che hat eine Aus­wei­tung des Ener­gie­pflan­zen­an­baus laut aktu­el­len Stu­di­en fata­le Folgen.«

Wis­sen­schaft­ler neh­men da weni­ger poli­ti­sche Rück­sicht: Stil­le über den Fel­dern.

Anmer­kun­gen

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