Neulich hatte ich ja schon mal erwähnt, dass sich Bloggen (hier) oft anfühlt, als wenn man Selbstgespräche führt. Ich glaube nicht, dass ich noch lange Lust habe, in einen leeren Theatersaal zu deklamieren. Besucher gibt es zwar mehr als genug. Die Interaktion geht dennoch gegen Null. Da kann ich auch beim Rasieren vor mich hin murmeln.
Leider sind auch die »guten« Netzwerke keine wirkliche Alternative. Dort gibt es zwar einiges mehr an Austausch, doch wenn man von der Datensammelei, dem Tracking und der allgegenwärtigen Manipulation absieht, haben auch sie noch zu viel mit den Big Bad Twitter oder Facebook gemein. Blasenbildung, Beschimpfungen, Hysterie und hirnloses Nachplappern, Diskursverhinderung und Brüllaffen-Gehabe sind auch in den besseren Echokammern wie Mastodon, Friendica, Diaspora oder Okuna nicht selten.
Die Reichweite ist ohnehin bescheiden. Kaum jemand, den ich kenne, hat sich entschließen können, den bekannten Schweinepriestern zu entsagen. Der Schutz der eigenen Daten? Interessiert keine Sau. Nicht mal als Zweit-Account waren vorhandene Alternativen attraktiv. Weil: Facebook oder Whatsapp sind ja so praktisch. Auf diese Weise ändert sich an der Online-Misere natürlich nie was.
Ich finde das ziemlich frustrierend. Leider habe ich keine Ahnung, wie eine Alternative aussehen sollte – bzw. ich weiß es schon, aber nicht, wie das praktisch zu bewerkstelligen wäre. Die Technik ist nicht das Problem. Es ist das Nutzerverhalten. Ich hatte große Hoffnungen auf Openbook aka Openspace aka Okuna gesetzt – war aber nix.
Aber ich schweife ab… Wie dem auch sei – vielleicht muss ich mal weitgehend den Online-Stecker ziehen.[1]Für Fotomiko gebe ich mir noch etwas Bedenkzeit. Ging ja früher auch ohne.
Anmerkungen
↑1 | Für Fotomiko gebe ich mir noch etwas Bedenkzeit. |
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