Stück für Stück rundet sich das Bild. Wer sich gefragt hatte, wer es geschafft hat, bekannte deutsche Schauspieler – darunter etliche Tatort-Darsteller:Innen – zu Superspreadern der kruden Coronaleugner-Schwurbelei[1]… mit der in der Szene übrigens auch ’ne schmale Mark gemacht wird. zu machen, wird nun aufgeklärt. Ansatzweise.
Es empfiehlt sich, aufmerksam das Stück »Auf die Fresse« zu lesen. Oder den Text »Wir unterwerfen uns absurden Regeln«.[2]Mir ist allerdings völlig schleierhaft, wie diese sensationellen Enthüllungen es an der Merkel-Zensur vorbei in die gleichgeschaltete Presse bzw. ins Netz geschafft haben…
„Noisy Nancy“ ist ein kaum bekanntes Projekt, hinter dem niemand sonst steckt als Dietrich Brüggemann. Bei der Musik handelt es sich offenbar um ein auf „Querdenken“-Demos beliebtes Lied, das er neu aufgelegt hat. Seit seine Autorenschaft bekannt wurde, hat jemand den Track von der Musikplattform Soundcloud entfernt.
Netzpolitik
Es reicht aber schon, sich nur dieses geniale Tonwerk zu Gemüte führen. Da ist man mitten drin in der Gedankenwelt des bei diesem Rohrkrepierer regieführenden Masterminds: „Steckt euch euren Polizeistaat in den Arsch, steckt euch eure Maskenpflicht in den Arsch, steckt eure Abstandsregeln in den Arsch, steckt euch eure Hygienemaßnahmen in den Arsch.“
Gut, damit wäre das klar.
Mehr dazu hier. Den Herrn Brüggemann muss man in keine Ecke rücken. Der wohnt da. Seine gefinkelte Komposition klingt verdammt ähnlich wie der oft gehörte Soundtrack von QAnonisten und der Attila-Hildmann-Fangruppe.[3]Ich hoffe, ich als Untertan begehe jetzt nicht den von Herrn Restle in seinem sympathie-triefenden Kommentar gegeißelten Fehler der plumpen Schwarz-Weiß-Malerei. Darauf hat er ja nach Einschätzung … Weiterlesen …
Und die haben auf einmal direkten Zugang zur und Einfluss auf die deutsche TV-Kultur-Élite?[4]Ja, ich weiß. Ich habe jetzt aber einfach mal wider besseres Wissen Popularität und Élite als äquivalent betrachtet …
Ich finde es gut zu wissen, was mit der »Öffnung des Diskursraums« dank Liefers, Tukur, Zischler, Möhring, Folkerts, Makatsch und Konsorten in ihrer ganzen abgehobenen, messianischen Megalomanie konkret gemeint war.
Es ist ziemlich offensichtlich, dass ein Teil von Liefers immer noch in der DDR lebt. Das muss man ihm nicht vorwerfen, aber es hilft zum Verständnis. Mag sein, wahrscheinlich sogar, er hatte auf einen neuen Alexanderplatz-Moment gehofft – »Ich erkläre den Massen mal, was Ambach ist …«.
Das ging gründlich in die Hose. Dafür ist aber nur er selbst verantwortlich. Die Verbindung zwischen Volkstribun und Demagoge ist manchmal eine gerade Linie.
Seine patzig-aggressive, in der Grobkordjoppe vorgetragene Rechtfertigung atmet vor allem Selbstgerechtigkeit, getrieben von Unbelehrbarkeit, Uneinsichtigkeit. Das mag in der DDR funktioniert und auch seine Berechtigung gehabt haben. Die ist aber seit 31 Jahren Geschichte. Im Kopf des Pathologie-Professor-Darstellers offenbar noch nicht. So wirkt der selbsternannte Tribun Liefers eher wie der Aber-ich-liebe-doch-alle-Menschen-Mielke. Extrem seltsam.
Interessant finde ich die Einschätzung Brüggemanns, dass jemand wie Ulrich Matthes und viele andere sich an einem »faschistoiden Shitstorm« beteiligen. Bin zudem dankbar, dass mir endlich jemand die Augen dafür geöffnet hat, dass die ganzen früheren Protestaktionen von Querdenker-Durchblickern inklusive Hauereien mit der Polizei allesamt zu »lieb und nett und brav« waren.
Es zeigt sich: Alles noch viel schlimmer.[5]Vielleicht sollte sich die ARD ihren Tatort, um es mit den Worten Brüggemanns zu sagen, künftig in den Arsch stecken.
Anmerkungen
↑1 | … mit der in der Szene übrigens auch ’ne schmale Mark gemacht wird. |
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↑2 | Mir ist allerdings völlig schleierhaft, wie diese sensationellen Enthüllungen es an der Merkel-Zensur vorbei in die gleichgeschaltete Presse bzw. ins Netz geschafft haben… |
↑3 | Ich hoffe, ich als Untertan begehe jetzt nicht den von Herrn Restle in seinem sympathie-triefenden Kommentar gegeißelten Fehler der plumpen Schwarz-Weiß-Malerei. Darauf hat er ja nach Einschätzung mancher bekanntlich das Monopol. |
↑4 | Ja, ich weiß. Ich habe jetzt aber einfach mal wider besseres Wissen Popularität und Élite als äquivalent betrachtet … |
↑5 | Vielleicht sollte sich die ARD ihren Tatort, um es mit den Worten Brüggemanns zu sagen, künftig in den Arsch stecken. |