»Die zum Journalismus angemessene Farbe ist nicht Schwarz, nicht Weiß, sondern Grau. Das ist die Farbe des Zweifels.«
Mit dieser Feststellung hatte der in der Nacht zu Freitag verstorbene Michael Jürgs – wie mit vielen anderen – vollkommen recht. Auch seine Aufforderung, mehr zu recherchieren und weniger zu kommentieren, würde ich jederzeit unterschreiben. Journalistisch Haltung zu beweisen, ohne sich an der eigenen vermeintlichen Bedeutung zu besaufen, war ihm wichtig. Auch wenn er vor der Zeit gehen musste, er wird Vorbild bleiben.
Vielleicht nicht für Janko Tietz, den CvD bei SPON, der den sterbenden Jürgens neulich erst einen »einfältigen Deppen« nannte. [1]Einfältiger SPON-Depp verhöhnt krebskranken Jürgs
Ich denke, man wird sich noch an Michael Jürgs erinnern, wenn dieser Jannik, Jens, Jossip, Yussuf … (Wie hieß der noch gleich?) Dingsbums schon längst – zu Lebzeiten, versteht sich – vergessen sein wird.
Jürgs hatte, was der SPON-Schnösel nur vom Hörensagen kennt – Format. Er hat ein Lebenswerk, wo andere nur eine große Klappe vorweisen können.
Jürgs redete nicht nur, er hatte etwas zu sagen.
»Ein guter Journalist, ein großes Schlitzohr auch«, sagte mir einer, der etliche Jahre beim Stern mit Jürgs arbeitete und bis kurz vor seinem Tod Kontakt hielt.
Mathias Döpfner schrieb im Tagesspiegel: »Bei blitzgescheitem Verstand und kämpferisch für eine etwas bessere Welt mit deutlich besseren Texten – so ist er gestorben, und so bleibt er mir in Erinnerung, Michael Jürgs, der absolute Journalist.« [2]Döpfner über Jürgs
Ja, das gefällt mir.
Anmerkungen
↑1 | Einfältiger SPON-Depp verhöhnt krebskranken Jürgs |
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↑2 | Döpfner über Jürgs |